Anklage im Wettskandal-Prozess gegen Ex-Profi Schnitzler
Archivmeldung vom 13.06.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ehemalige St. Pauli-Spieler René Schnitzler bedauert, sich mit der Wettmafia eingelassen zu haben. Das sagte er zu stern.de, nachdem die Staatsanwaltschaft Bochum Anklage gegen ihn und fünf weitere Fußballspieler wegen Beihilfe zum Betrug und Bildung einer kriminellen Vereinigung erhoben hatte. Schnitzler: "Ich habe wie einige Menschen ein paar Dummheiten gemacht in meinem Leben, aber diese Dummheit, damals von dem Wettpaten 100.000 Euro angenommen zu haben, war die größte. Ich werde sie immer bedauern, kann sie aber nicht ungeschehen machen. Ich hatte damals meine Spielsucht nicht im Griff. Diese Sucht ist ein Problem, an dem ich arbeite."
Das Hamburger Magazin stern hatte vor rund eineinhalb Jahren enthüllt, dass der frühere St. Pauli-Profi von einem Wettpaten aus den Niederlanden rund 100.000 Euro angenommen hatte und dafür Spiele manipulieren sollte. Die Anklageschrift ist allein im Fall Schnitzler 150 Seiten lang. Sein Anwalt Rainer Pohlen wird prüfen, ob er Einwendungen gegen die Eröffnung des Hauptverfahrens hat.
Neben Schnitzler sind Thomas Cichon, der für den 1. FC Köln und den VfL Osnabrück spielte, angeklagt sowie der frühere Verler Spieler Patrick N., Elvir S., der beim FC Bayern Alzenau aktiv war und die beiden Rumänen Cosmin U. und Davor K., die für den SSV Ulm spielten.
Quelle: Gruner+Jahr, stern.de (ots)