Rießle und Freund feiern Weltcupsiege in Lillehammer
Archivmeldung vom 05.12.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittViel Grund zum Jubeln für die DSV-Athleten in Lillehammer (NOR): Kombinierer Fabian Rießle stürmte in der Loipe zu seinem ersten Weltcup-Sieg. Skispringer Severin Freund feierte von der Normalschanze trotz heftiger Windkapriolen seinen ersten Saisonsieg. Arnd Peiffer lief beim Biathlon-Sprint in Östersund (SWE) auf Platz zwei.
Nach einer überragenden Vorstellung in der Loipe hat Fabian Rießle in der Nordischen Kombination von Lillehammer (NOR) seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert. Dabei profitierte der 24jährige auch von der windbedingten Absage des Springens am Morgen, so dass für den Wettkampf der provisorische Wettkampfsprung des Vortages herangezogen wurde. Dort hatte Rießle einen guten fünften Platz belegt und ging mit nur 13 Sekunden Rückstand auf die Spitze in die Loipe. Dort kristallisierte sich bereits zur Hälfte des Rennens heraus, dass Rießle an diesem Tag nicht zu schlagen sein würde. Der 28jährige konnte es sich gegen Rennende sogar erlauben, etwas Gas herauszunehmen und Körner für den morgigen Wettkampf zu sparen. Trotzdem hatte er im Ziel immer noch komfortable 12,5 Sekunden Vorsprung auf den Japaner Akito Watabe. Dritter wurde der Finne Ilkka Herola. Rießles Teamkollege Manuel Faißt kämpfte ebenfalls lange um einen Podestplatz mit und wurde nach Rang elf im Springen am Ende guter Sechster. Nach durchwachsenen Sprüngen am Freitag mussten sich die deutschen Vorzeige-Kombinierer Johannes Rydzek und Eric Frenzel ungewohnt weit hinten einreihen. Mit Startnummern jenseits der ersten 30 endete ihre Aufholjagd in der Loipe auf den Plätzen 19 und 21.
Severin Freund trotzt den Windkapriolen
Ebenfalls massiv durch den Wind beeinträchtigt wurde der Weltcup der Spezialspringer. So musste der Wettkampf zunächst von der Groß- auf die Normalschanze verlegt werden und wurde nach mehreren Unterbrechungen schließlich auch in nur einem Durchgang entschieden. Davon profitierte Severin Freund, der sich mit einem Sprung von 94,5 Metern und guten Haltungsnoten mit der Winzigkeit von 0,1 Punkten vor dem Norweger Kenneth Gangnes und dessen Landsmann Andreas Stjernen durchsetzen konnte. Ebenfalls einen tollen Sprung zeigte Marius Kraus, der bei besseren Bedingungen erst nach 97 Metern landete und Fünfter wurde. Mit Richard Freitag (16.), Andreas Wellinger (20.) und Andi Wank (24.) schafften zudem drei weitere DSV-Adler den Sprung in die Weltcup-Punkte.
Arnd Peiffer sprintet auf Platz zwei
Etwas überraschend hat Arnd Peiffer beim Weltcup-Sprint der Biathleten in Östersund (SWE) den zweiten Platz belegt. Der eigentlich als Spätstarter in die Saison bekannte 28jährige trotzte bei widrigen Bedingungen dem starken Wind und musste sich nach lediglich einem Schießfehler nur dem überragenden Martin Fourcade aus Frankreich geschlagen geben, der nach seinem enttäuschenden 21. Platz im Einzel die Konkurrenz diesmal deklassierte. Trotz zweier Schießfehler hatte der Gesamtweltcup-Sieger der vergangenen Jahre am Ende mehr als 50 Sekunden Vorsprung auf Peiffer. 55 Sekunden hinter Fourcade kam "Oldie" Ole Einar Björndalen als Dritter ins Ziel. Damit hat Fourcade auch beste Aussichten, das morgige Verfolgungsrennen zu gewinnen. Ebenfalls eine gute Ausgangsposition für den Verfolger erkämpfte sich Benedikt Doll, der trotz dreier Schießfehler im Stehendanschlag auf Rang fünf lief. Von wesentlich weiter hinten müssen hingegen die weiteren DSV-Starter die Verfolgung aufnehmen: Daniel Böhm (2 Strafrunden) landete auf Platz 14, Erik Lesser wurde nach vier Schießfehlern 30. und Andreas Birnbacher (5 Strafrunden) kam nur auf Rang 47 ein. Einen gebrauchten Tag erwischte Simon Schempp, der nach acht Schießfehlern die Qualifikation für die Verfolgung verpasste.
Dagegen konnten sich bei den Frauen alle sechs DSV-Athletinnen für die Verfolgung qualifizieren. Als beste Deutsche schrammte Franziska Preuß denkbar knapp am Podium vorbei. Am Ende trennten sie nach nur einem Schießfehler gerade einmal 1,4 Sekunden von der drittplatzierten Olena Pidhrushna (UKR). Völlig überraschend auf Rang zwei lief die Italienerin Federica Sanfillipo, die genau wie Siegerin Gabriela Soukalova (CZE) fehlerfrei blieb und bei schneller werdender Loipe von ihrer relativ hohen Startnummer profitierte. Diesen Vorteil hatten die besten deutschen Athletinnen nicht, trotzdem konnten sie sich gute Ausgangspositionen für den morgigen Verfolger erkämpfen: Vanessa Hinz wurde Neunte, Franziska Hildebrand landete auf Platz 17 und Miram Gössner geht morgen von Rang 18 ins Rennen. Von deutlich weiter hinten werden dagegen Karolin Horchler (54.) und Maren Hammerschmidt (56.) starten.
Nicole Fessel sorgt für Überraschung beim Skiathlon
Mit einem starken vierten Platz im Skiathlon von Lillehammer hat Nicole Fessel für das erste Top-Resultat der deutschen Langläufer in dieser Saison gesorgt. Mit einem beherzten Schlusspurt kurz vor dem Ziel setzte sich die 32jährige von ihren Verfolgerinnen Maiken Caspersen Falla (NOR) und Petra Novakova (CZE) ab und rettete ihren knappen Vorsprung ins Ziel. Weiter vorne lief die bislang dominierende Athletin dieses Winters, Therese Johaug (NOR), lange Zeit ein einsames Rennen. Bereits beim Skiwechsel nach 7,5 Kilometern lag sie weit vor ihren Verfolgerinnen und hatte am Ende beinahe 1:30 min. Vorsprung auf ihre ersten Verfolgerinnen Heidi Weng (NOR) und Charlotte Kalla (SWE).
Während sich mit Kalla immerhin eine Schwedin auf dem Podium platzieren konnte, ist die Dominanz der Norweger bei den Herren beinahe erdrückend. Wie schon in Kuusamo (FIN) in der Vorwoche siegte Martin Johnsrud Sundby erneut mit fast 45 Sekunden Vorsprung vor seinen Landsleuten Niklas Dyrhaug und Hand Christer Holund. Insgesamt platzierten sich sieben (!) Norweger unter den ersten Acht. Die DSV-Athleten zeigten einen leichten Aufwärtstrend: Jonas Dobler und Florian Notz belegten die Ränge 15 und 16.
Eggert/Benecken bauen Weltcup-Führung aus
Bereits am Freitag haben Toni Eggert und Sacha Benecken beim Rodel-Weltcup in Lake Placid (USA) ihre momentane Ausnahmeausstellung bei den Doppelsitzern untermauert. Trotz eines Fehlers im ersten Durchgang erzielten sie in beiden Läufen Bestzeit und siegten deutlich vor Peter Penz und Georg Fischler (ITA) sowie Andris und Juris Sics aus Lettland. Das Duo Robin Geueke/David Gamm fiel nach Platz drei im ersten Durchlauf noch auf Rang vier zurück. Noch schlimmer erwischte es Tobias Wendl und Tobias Arlt, die nach einem schweren Fahrfehler im zweiten Durchgang von Platz zwei auf Rang acht durchgereicht wurden.
Ein ähnliches Missgeschick unterlief Olympiasieger Felix Loch im Herren-Einzel. Nach dem ersten Lauf in Führung liegend patzte der 26jährige im zweiten Durchgang schwer und fiel noch auf Rang sechs zurück - nach der Disqualifikation von Igls (AUT) in der Vorwoche die nächste Enttäuschung für den deutschen Vorzeigerodler. So musste er diesmal nicht nur den beiden US-Amerikanern Chris Mazdzer und Tucker West auf den Rängen eins und zwei, sondern auch den eigenen Teamkollegen Julian von Schleinitz (4.) und Ralf Palik (5.) den Vortritt lassen. Wolfgang Kindl aus Österreich komplettierte als Dritter das Podium.
Quelle: Viessmann Werke GmbH & Co. KG