Rheinische Post: Festtage des Sports
Archivmeldung vom 27.12.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit größter Selbstverständlichkeit grätschen englische Fußballprofis am zweiten Weihnachtsfeiertag über durchnässte Rasenplätze. Am traditionellen "Boxing Day" - dem Tag, an dem Geschäftsleute einst die leeren Geschenkekisten bei den Kunden abholten - führt der Weg seit jeher ins Stadion.
In Deutschland
machten gestern Eishockey-, Handball- und Basketball-Liga aus dem
eigentlich der Familie gewidmeten christlichen Feiertag einen Festtag
des Sports. Ein Angebot, das auf Nachfrage traf, wie die hohen
Zuschauerzahlen beweisen. Die Vermarkter haben die stillen Tage
entdeckt. Sie besetzen mit Erfolg die wenigen Nischen im Kalender.
Das heutige Handball-Spitzenspiel zwischen Gummersbach und Kiel ist
seit Wochen mit 20.000 Zuschauern ausverkauft. Schalke erwartet am
Freitag zum Biathlon sogar 50.000 Besucher in der Arena. Und morgen
beginnt die Vierschanzentournee mit der Qualifikation in Oberstdorf.
Mancher mag die Nase rümpfen über diese Form des "Oh, du fröhliche"
im Winkel "zwischen den Jahren". Doch es gibt schlimmere Arten, das
Jahr ausklingen zu lassen. Etwa indem man sich gegenseitig daheim auf
den Wecker geht. Oder den lieben, langen Tag vor der Glotze hängt.
Oder die Flucht an die Theke antritt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post