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Fifa kritisiert Ticketverkauf für die Weltmeisterschaft 2006

Archivmeldung vom 10.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Fußball-Weltverband Fifa hat den Ticketverkauf für die Weltmeisterschaft 2006 kritisiert. "Die absolute Kontrolle der Zuschauer ist im Fußball eine Novität. Sie entspricht nicht der Mentalität der Fans", sagte Fifa-Generalsekretär Urs Linsi im Gespräch mit dem "Tagesspiegel".

Der Ticketverkauf wird vom deutschen Organisationskomitee um Franz Beckenbauer gemanagt. Um den Schwarzmarkt einzudämmen, wurde auf jeder Eintrittskarte ein Chip integriert, über den auf die persönlichen Daten des Käufers zugegriffen werden kann. "Damit begann der Ärger", sagte Linsi in Anspielung auf den Streit zwischen Sicherheitsexperten und Datenschützern in Deutschland. Im Hinblick auf die WM 2010, bei der die Fifa den Ticketverkauf wieder selbst organisieren will, sagte Linsi: "So viele Daten wie die Deutschen werden wir beim nächsten Turnier nicht speichern."

Zwei Monate vor Beginn der WM beklagte Linsi die schlechte Stimmung in Deutschland: "Die Deutschen haben allen Grund, auf das Geleistete stolz zu sein. Warum fragt man immer, was nicht funktioniert?" In Berlin werde der größte Fernbahnhof Europas zur WM fertig gestellt, Straßen, Stadien und Hotels seien erneuert worden. Linsi warnte die Deutschen vor Pessimismus. "Auch bei einer WM wird nicht alles perfekt laufen, es kann mal Probleme oder Staus geben", sagte der Fifa-Generalsekretär. "Aber das ist doch normal."

Kritik an der Kontrollwut der Fifa, die ihre Exklusiv- und Markenrechte mit einem Heer von Anwälten verteidigt, wies Linsi zurück. "Die WM ist nun mal eine internationale Veranstaltung und keine deutsche. Und es ist klar, dass wir ein Unternehmen sind, das sich international behaupten muss." Exklusive Rechte könne die Fifa nur verkaufen, wenn sie ihre Sponsoren schütze. "Diese Sponsoren tragen maßgeblich dazu bei, dass eine WM überhaupt stattfinden kann."

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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