Tino Edelmann und Christoph Stephan verabschiedet
Archivmeldung vom 09.01.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm Rande des Biathlon-Weltcups schickte der Thüringer Skiverband die beiden Sportler, die jahrelang in Oberhof trainierten, in den sportlichen Ruhestand.
Über viele Jahre war die DKB SKI ARENA das zweite Wohnzimmer von Tino Edelmann, zwischen den Verfolgungsrennen am Samstag hatte er seinen letzten großen Auftritt in ihr. Vor 17.000 Zuschauern wurde der Nordisch Kombinierer vom Thüringer Skiverein geehrt und in seine sportliche Rente verabschiedet. „Ich habe hier viele Höhen und Tiefen erlebt: Ein paar gute Wettkämpfe und meinen ersten Weltcup. Aber der Birx-Steig hat mich manchmal voll gefressen. Und im Training habe ich viel Schweiß gelassen, auch mal den Asphalt geküsst“, sagte der Zella-Mehliser. Vor Saisonbeginn hatte der Mannschafts-Weltmeister von Falun 2015 überraschend seinen Rücktritt erklärt.
Bereut habe er seinen Schritt nicht. „Ich bin sehr ehrgeizig. Wenn es für ganz vorne nicht mehr reicht, dann macht es keinen Sinn, als Tourist mitzufahren und meine Familie zu Hause sitzen zu lassen. Das bringe ich nicht über das Herz“, sagte der 31-Jährige. Ein Comeback – wie es am Wochenende der Finne Hannu Manninen nach sechsjähriger Wettkampfpause hinlegte – sei daher eher ausgeschlossen. „Dafür ist die Konkurrenz in Deutschland zu stark. Das wird in den nächsten Jahren auch so bleiben“, sagte er. Stattdessen genieße es Edelmann, nun viel Zeit mit seiner Frau und seinem Sohn verbringen und sein Lehramtsstudium an der Universität Erfurt vorantreiben zu können. Ab und an schaue er seinen ehemaligen Teamkollegen, Eric Frenzel und Co., aber trotzdem zu – vor dem heimischen Fernseher: „Ich drücke ihnen dann kräftig die Daumen. Wir sind nicht nur Konkurrenten, uns verbinden auch Freundschaften.“
Mit Edelmann durfte sich auch Biathlet Christoph Stephan noch einmal den vielen Fans in der Ski-Arena präsentieren. „Wenn ich früh Brötchen holen gehe, treffe ich schon drei Leute, die hier Jahr für Jahr ehrenamtlich helfen. Es ist schön, dass ich mich verabschieden konnte, aber ich habe mich nicht aufgedrängelt“, sagte der 30-Jährige, der seinen Rückzug aus dem Spitzensport bereits im Frühjahr 2015 bekannt gegeben hatte. Wenn er die Männer am Start sehe, kribbele es bei ihm nicht mehr. „Gar nicht. Damit habe ich völlig abgeschlossen“, so der 30-jährige Oberhofer, der mit seiner Profikarriere im Reinen ist: „Ich wollte einen Weltcup gewinnen, eine WM-Medaille und zu den Olympischen Spielen. Mehr Ambitionen hatte ich nicht.“
Quelle: WSRO-Skisport GmbH