Putzfrauen und Gebäudereiniger subventionieren Renten von Bundesligastars
Archivmeldung vom 01.12.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Profisport in Deutschland wird bei Folgekosten von Sportunfällen jährlich mit zweistelligen Millionenbeträgen von anderen Branchen unterstützt. Nach Recherchen des WDR-Magazins »sport inside« (WDR Fernsehen, Montag, 1. Dezember 2014, 22.45 Uhr) muss die Verwaltungsberufs¬genossenschaft zwischen 2013 und 2016 rund 80 Millionen Euro mehr ausgeben, als sie an Beiträgen von den Vereinen für die medizinische Behandlung von Verletzungen, für Lohnausfälle und für Berufsunfähigkeitsrenten einnimmt.
Das Defizit wird aus den Beiträgen für neun Millionen Mitglieder aus den anderen 100 in der Verwaltungsberufsgenossenschaft eingegliederten Branchen ausgeglichen, darunter auch die Zeitarbeits-Branche mit geringverdienenden Putzfrauen und Gebäudereinigern. Für den Sport sind 27000 Mitglieder bei der Berufsgenossenschaft gemeldet, wobei neben Profi-Sportlern auch Amateure ab einem Monatseinkommen von 200 Euro beitragspflichtig sind. Wie »sport inside« weiter berichtet, entsteht das Defizit zu einem großen Teil durch die Zahlung von sogenannten "Verletztenrenten" aufgrund einer Minderung der Erwerbsfähigkeit.
Eine Berliner Agentur gibt in dem »sport inside«-Beitrag an, mehr als 7000 Profis zu vertreten und für diese entsprechende Klagen gegen die Berufsgenossenschaft vorzufinanzieren und für ein Erfolgshonorar durchzuführen. Zu den Klienten der Agentur gehören prominente Ex-Profis ebenso wie noch aktive Sportler. Auch diese können bereits bei einer 20-prozentigen Minderung der Erwerbsfähigkeit - etwa durch Knieverletzungen - einen Rentenanspruch geltend machen. In der »sport inside«-Sendung werden auch Namen genannt.
Obwohl die Bemessungsgrenze bei den Berufssportlern nur bis zu einem Jahresverdienst von 96.000 Euro reicht, können die Renten bei einer Kapitalisierung eine Höhe von bis zu 240.000 Euro erreichen.
Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)