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DFB-Pokal: Dortmund trifft in letzter Sekunde - 1:0 gegen Fürth

Archivmeldung vom 21.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bildmarke des DFB-Pokal
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Der amtierende deutsche Meister Borussia Dortmund hat im Halbfinale des DFB-Pokals die Spielvereinigung Greuther Fürth in der letzten Sekunde der Verlängerung mit 1:0 geschlagen. Am heutigen Mittwoch kommt es zur Partie zwischen Rekordmeister Bayern München und der Borussia aus Mönchengladbach, die das Team von Trainer Jupp Heynckes in dieser Saison bereits zweimal besiegen konnte.

Die Dortmunder hatten in der ersten Halbzeit deutlich mehr vom Spiel und erarbeiteten sich gute Chancen, aus denen sie jedoch zunächst kein Kapital schlagen konnten. Die Fürther lauerten auf Konter, kamen jedoch nur selten zum Abschluss. Auch auf der anderen Spielfeldseite bissen sich die Offensivkräfte die Zähne an der Defensivreihe und dem Torhüter des Zweitligisten aus. Folgerichtig ging es mit 0:0 in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Fürther deutlich offensiver und suchten ihre Chancen, während die Borussia aus Dortmund ein ums andere Mal am Schlussmann der Spielvereinigung scheiterte. Fürth drehte zum Ende der 90 Minuten auf und kontrollierte streckenweise den amtierenden deutschen Meister. Da jedoch keinem der beiden Teams in der regulären Spielzeit ein Treffer gelang, ging es in die Verlängerung. Auch in dieser schenkten sich beide Teams nichts und kämpften um jeden Ball. Zwingende Torchancen wurden jedoch zusehends Mangelware, die Zuschauer stellten sich auf ein Elfmeterschießen ein. In der buchstäblich letzten Sekunde der Verlängerung erzielt der Dortmunder Gündogan doch noch den Treffer des Abends und schoss sein Team damit in das DFB-Pokal-Finale in Berlin. Der Ball von Gündogan prallte zunächst an den Pfosten und von dort an den Rücken des Fürther Torwarts, der den Ball unglücklich in die eigenen Maschen lenkt.

Die wichtigsten Stimmen zum Halbfinale im DFB-Pokal zwischen der SpVgg Greuther Fürth und Borussia Dortmund (0:1 n.V.) bei Sky:

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund)...

...über den Siegtorschützen: "Ilkay Gündogan ist so ein fantastischer Fußballer, er schießt nur zu selten aufs Tor. Das habe ich ihm in der Pause der Verlängerung gesagt, dass er noch mindestens einmal schießen soll. Ich würde sagen, wer nicht schießt, kann auch nicht treffen. Das ist seine Eintrittskarte zu Borussa Dortmund, er hat Geschichte geschrieben. Das ist viel schöner als ein Freifahrtschein für den Stammplatz."

...über den Torwartwechsel bei Fürth in der 118. Minute: "Das ist vollkommen legitim, dass Fürth den Torwart wechselt. Fakt ist nur, sie haben sich zwei Minuten zu früh auf das Elfmeterschießen eingestellt. Die zwei Minuten fand ich dann schon lässig, dass wir da nochmal aufs Tor geschossen haben und der Ball auch noch reingegangen ist, das ist geil."

...über Spekulationen um einen Wechsel zum FC Chelsea: "Da kann ich direkt absagen, da werde ich nicht hinwechseln. Ich finde es aber cool, in einem Zug mit Mourinho und Pep Guardiola genannt zu werden, das reicht mir, da hab ich auch persönliche Geschichte geschrieben. Aber ich bin nicht zu haben, Sorry."

Mike Büskens (Trainer SpVgg Greuther Fürth)...

...über die Niederlage: "Natürlich ist es bitter. Aber so ist der Fußball leider. Wir müssen jetzt wieder aufstehen, uns aufrappeln. Das sind Nackenschläge, die gehören zum Fußball. Da musst du Charakter zeigen. Und wenn du so ein Spiel abgeliefert hast gegen den amtierenden Deutschen Meister, da kann man stolz drauf sein."

...über den Torwartwechsel in der 118. Minute: "Das war vorher abgesprochen. Max hatte auch gesagt, er geht dann raus, weil wir wussten, dass Jasmin Fejzic einiges zu halten in der Lage ist. Natürlich ist es dann bitter, wenn der Ball an den Pfosten, dann an seinen Rücken und von da aus reingeht. Man muss auch Größe zeigen und dem Gegner gratulieren und ihm alles Gute wünschen."

Sky Experte Ralf Rangnick...

...über Greuther Fürth: "Wenn sie momentan mit diesem Selbstvertrauen, mit diesem Zusammenhalt in der Bundesliga spielen würden, glaube ich nicht, dass sie ganz unten stehen würden. Ich denke schon, dass man die Mannschaft derzeit im Mittelfeld der Bundesliga ansiedeln kann. Man wird es nächste Saison sehen. Ich gehe fest davon aus, dass sie aufsteigen und dann, wenn sie diese Spielweise beibehalten, auch eine Bereicherung für die Bundesliga sind."

...auf die Frage, ob er bald als Trainer in den Profifußball zurückkehren wolle: "Ich denke mal im Sommer, zur neuen Saison, ist das angedacht. Es hängt aber davon ab, ob irgendwelche Stellen frei werden. Ich bin da entspannt und lasse das alles auf mich zukommen."

Gerald Asamoah (SpVgg Greuther Fürth) über die Niederlage: "Ist das bitter. Was wir heute geleistet haben, war enorm. Keiner hat erwartet, dass wir heute so dagegen halten. Wenn du am Ende mit so einem Tor rausfliegst, tut das sehr, sehr weh. Man kann 4:0 verlieren, dann sagt man: Okay, haben wir verdient verloren, aber so ist es bitter. Jeder in Deutschland hat gesehen was wir können, dass wir mit vielen Leuten mithalten können."

Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund) über den Finaleinzug: "Das ist unbeschreiblich. Ganz wenige Spieler von uns standen schon im Finale. Jetzt wird ein großer Traum wahr. Ich war 2008 als Fan da. Wer das schon mal miterlebt hat, da kriege ich jetzt schon wieder Gänsehaut."

Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der Geschäftsführung Borussia Dortmund) über das Spiel: "Das hat Nerven gekostet, es war ein absoluter Abnutzungskampf. Es war grausam. Das ist Wahnsinn, war an Dramaturgie nicht zu toppen."

Mike Büskens (Trainer SpVgg Greuther Fürth) über Großkreutz: "Es gibt Vertreter, die tragen den Bundesadler. Was die sich erlauben, wie man da tituliert wird, nur weil man ne 18-jährige blau-weiße Vergangenheit hatte, das finde ich eigentlich beschämend. Was in meine Richtung gekommen ist, das ist einfach nur peinlich. Derjenige ist bekannt dafür, dem wird das egal sein. Das ist einfach traurig. Weil man muss auch in der Niederlage Größe zeigen, aber sollte das auch im Siegesfall machen."

Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund) über die Szene: "Ich hab nur gejubelt. Er hat ja auch schon öfter ein paar Sprüche gegeben, er wollte ja mal zu Fuß von Dortmund nach Gelsenkirchen. Das kann er jetzt auch wieder tun. Das ist so unter Fußballern, so was passiert, dann darf er keine Sprüche geben."

Gerald Asamoah (SpVgg Greuther Fürth) über den Streit: "Zu so einem Typen brauch ich nicht viel sagen, er ist es nicht wert, darüber zu reden. So ein Typ interessiert mich gar nicht."

Sky Experte Steffen Freund über Großkreutz' Provokation: "Ich habe für beide Mannschaften gespielt, da ist eine extreme Rivalität da, die immer wieder zurückkommt. Großkreutz ist Dortmunder mit Leib und Seele. Natürlich darf man vor allem im Sieg nicht so reagieren, aber er ist auch nur ein Mensch. Und vielleicht erinnert er sich an ein paar emotionale Szenen, wo er selbst noch Fan war. Jetzt steht er selber auf dem Platz und hat vielleicht ein wenig überreagiert. Davon lebt auch ein wenig diese Rivalität im Ruhrpott."

Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der Geschäftsführung Borussia Dortmund) über die Szene: "Ich hab das gar nicht gesehen, sondern nur gehört, dass es irgendwie Irritationen gab. Es ist nur auffällig, dass wenn in irgendeiner Weise so was ist, Gerald Asamoah immer dabei ist. Aber ich will niemandem etwas unterstellen."

Sky Experte Markus Merk über Großkreutz: "Das darf natürlich nicht passieren. Vor allem ist er in der Gewinnerposition. Da ist es noch weniger verständlich. Man muss sehen, dass der Gegner wirklich am Boden liegt nach so einem Gegentor in der letzten Sekunde."

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Sky

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