Werder-Boss Klaus Allofs möchte noch viele Jahre in Bremen bleiben
Archivmeldung vom 13.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach zehn Jahren bei Werder-Bremen zieht es Klaus Allofs nicht zu einem anderen Fußball-Bundesligaverein, trotz vieler Angebote, die bei ihm offenbar eingegangen sind. "Ich kann es nicht deutlicher sagen: Ich bin froh, dass ich hier gelandet bin", sagte Werders Sportdirektor kommissarischer Vereinschef in einem Interview mit dem Weser-Kurier (Sonnabendausgabe).
"Ich hätte nichts dagegen, wenn es so weitergeht", findet Allofs, der seit zehn Jahren bei Werder Bremen im Amt ist. Gemeinsam mit Trainer Thomas Schaaf hat Allofs den Klub in dieser Zeit aus dem Bundesliga-Mittelmaß in die nationale und internationale Spitze zurückgeführt. Bei anderen Vereinen, unter anderem dem FC Bayern, war Allofs daraufhin mehrfach als möglicher Kandidat für Managerposten gehandelt worden. Seinen Verein sieht Allofs trotz der rasanten Entwicklung noch nicht am Limit. "Vor zehn Jahren hat niemand gedacht, dass wir solche Umsätze bekommen, 37000 Mitglieder haben werden", sagte der 52-Jährige, "heute denke ich, wir haben das Potenzial für 50000 Mitglieder."
Almeida will über "Hürde" Bosnien zur WM
Müde, ausgepowert und völlig erschöpft verließen die Werder-Profis am Sonntag das Spielfeld. Alle waren froh sich von getaner Arbeit zu erholen. Für einen allerdings ging es direkt weiter - Hugo Almeida. Der 25-Jährige stand mit gepackten Koffern im Kabinengang und bereitete seine Abreise vor.
Noch am Abend flog er nach Obidos, wo sich die portugiesische Nationalmannschaft traf, um sich auf die bevorstehenden Play-off-Duelle mit Bosnien-Herzegowina vorzubereiten. Das erste von zwei Spielen findet am Samstag, 14.11.2009, in Lissabon statt. Für den Bremer zwei Begegnungen von wahnsinniger Wichtigkeit - schließlich geht es um eins der letzten neun Tickets für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Almeida weiß, dass sie mit Bosnien-Herzegowina "einen sehr starken Gegner" zugelost bekommen haben.
Er muss es wissen, schließlich spielen mit den Wolfsburgern Edin Dzeko und Zvjezdan Misimovic, den Hoffenheimern Sejad Salihovic und Vedad Ibisevic sowie dem Frankfurter Zlatan Bajramovic gleich fünf Leistungsträger des Gegners in der Bundesliga. Vor allem Misimovic bezeichnet Almeida als "großen Spieler". Die WM zu erreichen sei daher eine schwierige Aufgabe, doch bei allem Respekt macht ihn die Stärke des eigenen Teams trotz mancher Probleme in der Qualifikation zuversichtlich. "Auch wir haben einige gute Spieler in unseren Reihen und wollen uns unbedingt qualifizieren. Dafür werden wir alles geben", sagt der Stürmer zuversichtlich.
Zwar fällt mit "Weltfußballer" Christiano Ronaldo der wohl wichtigste Akteur für die Play-offs aus, doch auch ohne ihn soll es klappen. Für die erste Partie am Samstag, 14.11.2009, im Stadion De La Luz, stehen Nationaltrainer Carlos Queiroz außer dem 24-jährigen Madrilenen alle Spieler zur Verfügung.
Lange Leidensgeschichte
Für Bremens Sturmtank stand die Nominierung lange Zeit auf der Kippe. Schließlich hatte der Portugiese über zwei Monate pausieren müssen. Und sich wieder herangekämpft. Und wieder pausiert. Eine harte Zeit. Doch jetzt ist Werders Nummer 23 endlich wieder fit.
Im August hatte den 25-Jährigen zunächst eine Plantarsehnen-Reizung im rechten Fuß außer Gefecht gesetzt, dann kamen Magen-Darm-Probleme hinzu. Anfang September musste Almeida am Blinddarm operiert werden, einen Monat später erneut, weil ein Faden unterhalb der Bauchdecke bei Belastung Schmerzen verursachte. "Es war sehr hart für mich", sagt der Portugiese rückblickend. "Ich habe wieder angefangen und musste wieder aufhören. Start, stop, start, stop." Er lief viel und arbeitete intensiv im Reha-Bereich, "zwei Einheiten am Tag".
Die Mühe hat sich gelohnt: Die Schmerzen sind weg, Ende Oktober kehrte er ins Mannschaftstraining zurück. Anfang November feierte er sein Comeback gegen Austria Wien. Und was für eins. Unruheherd, Vorbereiter, Torschütze. Almeida konnte zufrieden sein. Drei Tage später Startelf-Debüt gegen Borussia Dortmund. Almeida spielte 89 Minuten, machte einen körperlich sehr guten Eindruck. Die Nominierung eine logische Konsequenz. Jetzt heißt es nachlegen und WM-Ticket sichern.
Quelle: Weser-Kurier / Werder Bremen GmbH & Co KG aA