2500 Jahre Marathon; 20 Millionen europäische Marathonläufer
Archivmeldung vom 28.10.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMitten im Laufboom, der weiter zunimmt, verzeichnet das Jahr 2010 ein ganz besonderes Jubiläum der Laufgeschichte. Der Marathon, der wohl berühmteste Lauf aller Zeiten, feiert in diesem Jahr in der gesamten Welt den 2500. Geburtstag des legendären Laufes des griechischen Soldaten von Marathon nach Athen (490 v.Chr.). Als Running-Marktführer hat ASICS seine Forschungen zum Kulturerbe sehr ernst genommen. Mit seiner neuesten Studie verdeutlicht ASICS, warum und wie der 42,195 km-Lauf zu der Popularität gekommen ist, die er heute hat.
Im Rahmen der empirischen Studie hat ASICS den Marathon-Beliebtsheitsindex (ASICS Marathon Popularity Index (c)) vorgestellt. Der Index ist das Ergebnis der Meinungen und Aktionen von europäischen Läufern, z.B. was sie über Marathonläufer denken, kombiniert mit der Anzahl der Marathonläufe, an denen sie teilgenommmen haben. Im Durchschnitt sind 23% aller europäischen Läufer einen Marathon gerannt, und 74% bringen Läufern groβe Bewunderung und Respekt entgegen. Dies ergibt für Europa einen Index von 17, wobei Italien und Spanien den Beliebtheitsindex anführen und die Holländer ganz hinten liegen.
Italien und Spanien sind die wahren Länder des Marathons
Der ASICS Marathon-Beliebtheitsindex(c) (AMPI) wird errechnet, indem die Prozentzahl der Bürger, die an einem Marathon teilgenommen haben, mit der Prozentzahl von Beliebtheit und Respekt, die das Land gegenüber den Läufern aufbringt, multipliziert wird. Das Ergebnis wird dann durch 100 dividiert, um die AMPI-Zahl zu erhalten. Italien und Spanien liegen an der Spitze. Mehr als 30% aller Spanier und Italiener sind schon einen Marathon gerannt (im Vergleich zu nur 6% der Holländer), und mit einer Beliebtheitsrate von über 70% kommen sie insgesamt auf einen Index von 22. Die Briten liegen in ihrem Respekt für die Läufer ganz vorne (77% gegenüber 71% in Spanien), doch mit nur 6% der britischen Bevölkerung mit Marathonerfahrung, schafft es Groβbritannien gerade einmal auf den vorletzten Platz des AMPI. Die Holländer haben die niedrigste Punktzahl. Nur 6% der Niederländer sind bereits marathonerfahren und nur 57% bewundern die Läufer, so dass die Niederlande mit 3 Punkten das Schlusslicht des Index bilden. Auf der anderen Seite ist es nur ein winziger Bruchteil der Holländer, der es nicht bis zur Ziellinie schafft (1%). Sie beenden, was sie angefangen haben, wobei die Spanier anders an die Dinge herangehen: sie starten in groβer Anzahl, doch brechen 15% den Lauf vor dem Ziel ab.
Ins Ziel kommen ist das Ziel
Wie sich herausstellt, glauben die meisten Europäer, dass der Erfolg des Marathons im Ziel des Laufes liegt: Ein Drittel beschreibt ihn als Rennen, dessen Beendigung die eigentliche Leistung darstellt.
Rund 27% meinen, dass sich sein Prestige damit begründet, dass es sich um eine Olympische Ikone handelt, dessen Erbe bis in die griechische Mythologie zurückreicht. Besonders Männer sind von der Geschichte des Marathons fasziniert (18% im Gegensatz zu 15% der Frauen), wobei Frauen glauben, dass seine Vollendung das besondere ist. Sie glauben sogar, dass Marathon für "herausragende Leistung" im griechischen steht.
Italiener kennen ihre klassische Geschichte besser als jedes andere Land. 46% wissen, wann der erste Lauf stattfand, im Vergleich zu gerade einmal 28% der Briten. Die meisten Europäer glauben, dass der Marathon zum ersten Mal 1896 bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit eingeführt wurde. Die Geschichte von Pheidippides ist sehr bekannt und 80% der Europäer kennen sogar ihren fatalen Ausgang.
Sechzig Prozent der Europäer haben besondere Rituale vor einem Lauf. Sich auf das bevorstehende Rennen konzentrieren, Musik hören oder mit anderen Läufern reden, sind die drei beliebtesten Rituale. Darüber hinaus haben 72% ein besonderes Ritual, das sie nach dem Rennen praktizieren. Viel Wasser trinken und sich hinlegen sind nur zwei von ihnen. Die Holländer und Deutschen gehen ein Bier trinken (15%), während die Spanier lieber unmittelbar danach jemanden anrufen, um ihre Siegesfreude zu teilen. 2500 Jahre wären ein angemessener Zeitraum, um die Bedingungen des Marathons zu überarbeiten, doch Holländer und Deutsche fordern "Hände weg von der Legende". Was am meisten erstaunt, ist die Tatsache, dass beinahe 21% der Europäer es nicht schlecht fänden, wenn der Lauf länger wäre, wobei 11% der Italiener sogar bis über 50 km gehen würden.
Vor 2500 Jahren wurde der griechische Soldat Pheidippides (530-490 v. Chr.), ein Athener Bote, nach Sparta geschickt, um Hilfe gegen die im griechischen Marathon gelandeten Perser zu holen. Er lief 240 km (150 Meilen) in zwei Tagen. Er lief dann 40 km (25 Meilen) vom Schlachtfeld in der Nähe von Marathon bis nach Athen, um den Sieg Griechenlands über die Perser in der Schlacht von Marathon (490 v.Chr.) mit den Worten "Nenikekamen" ("Wir haben gewonnen") zu verkünden. Als er dies gesprochen hatte, ist er zusammen gebrochen und noch auf der Stelle an Erschöpfung gestorben.
Quelle: ASICS