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Oliver Bierhoff kritisiert Kommerzialisierung im Fußball

Archivmeldung vom 08.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Oliver Bierhoff (2019)
Oliver Bierhoff (2019)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Oliver Bierhoff, Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie beim DFB, fürchtet eine Übersättigung der Fans durch zu viele Spiele. Dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte Bierhoff: "Im Fußball gibt es mehrere Interessengruppen, die oft nur ihre eigenen Vorteile, aber nicht das große Ganze im Blick haben. Dabei müssen wir uns doch fragen: Was ist eigentlich das Beste für den Fußball, für die Attraktivität des Spiels und die Begeisterung bei den Fans?"

Bierhoff fehlt ein "weltweiter Masterplan, um das Interesse am Fußball und die Attraktivität des Spiels hochzuhalten". Denn die jungen Menschen erwarteten etwas mehr als nur jeden Tag Fußball. "Wenn der Fan das Gefühl hat, hier geht`s eigentlich nicht mehr um Fußball, sondern nur noch um Interessen, wendet er sich ab." Als positives Beispiel führt Bierhoff die National Football League in den USA an: "Die hat 18 Spieltage. Dann folgen die Play-offs. Das war`s. Im Fußball gibt es keine Pause. Mittlerweile musst du dich als Fan an einem Samstag sogar zwischen der Übertragung von Augsburg-Mainz oder Chelsea-Tottenham entscheiden."

Bierhoff rügt gegenüber "Focus" auch die Kommerzialisierung des Fußballs: "Wenn wir alle im Fußball zehn oder zwanzig Prozent weniger verdienen würden, würde es uns immer noch sehr gut gehen." Außerdem fordert er, die Anzahl der Spiele zu reduzieren: "Wir könnten möglicherweise die Qualität des Spiels erhöhen, indem wir die Zahl der Spiele reduzieren. Wettbewerbe müssten auf ihren Sinn und sportlichen Wert geprüft werden. Stattdessen werden Entscheidungen oft aus politischen Gründen getroffen. Wir im Fußball müssen sehen, dass wir es nicht übertreiben."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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