Uni statt Rio: Ironman-Champion und Olympionikinnen rüsten sich für 2. Karriere
Archivmeldung vom 06.08.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttNur wenigen Profisportlern gelingt es, sich bereits während der aktiven Karriere auf die Zeit nach dem Profisport vorzubereiten. Denn wer in seiner Disziplin in der Weltspitze mitmischen möchte, muss seine sportlichen Ziele fest im Visier haben und alles andere dem Profisport unterordnen.
Normann Stadler, zweifacher Sieger des legendären Ironman-Rennens auf Hawaii gehörte in seiner aktiven Zeit zur absoluten Weltspitze und hatte sein Leben zu 100 Prozent auf Triathlon ausgerichtet. Als dann jedoch eine unerwartete Herzerkrankung das frühzeitige Karriereende des heute 43-Jährigen besiegelte, musste der Extremsportler umdenken.
Er wechselte die Seiten und hat als Manager aufstrebende Triathlon-Talente unterstützt. Geholfen hat Stadler dabei auch seine Management-Erfahrung zu seiner noch aktiven Zeit als Gründer und Manager seines eigenen Triathlon-Teams. "Schon damals war ich verantwortlich für Dinge wie Sponsoren-Akquise, Reise-Organisation und Team-Führung", sagt er rückblickend.
Sein Geld verdient Stadler heute unter anderem als Motivationscoach und Fachreferent für Vorstände und deren Mitarbeiter. Seine Erfahrungen als Ausdauerathlet interessiere die Leute, hat der ehemalige Leistungssportler festgestellt. Denn Profisport und erfolgreiches Management haben viel Parallelen.
Um sich für seine berufliche Zukunft noch breiter aufzustellen, wird der zweifache Familienvater ab September im "General Management Program in Sports Business" (GMP) an der SPOAC - Sports Business Academy by WHU teilnehmen. Die in 2014 vom SPONSORs Verlag und der WHU-Otto Beisheim School of Management gegründete Institution wird von Partnern wie Deutscher Fußball-Bund (DFB), Deutsche Fußball Liga (DFL), Deutsche Olympischer Sportbund (DOSB) und der Sportmarketingagentur WWP unterstützt und bildet künftige Führungskräfte für das Sportbusiness aus.
Stadlers Motivation: "Hier kann ich meine Führungserfahrung und mein Netzwerk zu Entscheidern im Sport noch weiter ausbauen und mich auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten."
SPOAC statt Rio
Noch mehr Weitsicht als Normann Stadler zeigt nur das Hamburger Hockey-Ass Eileen Hoffmann. Die mehrfache deutsche Meisterin und langjährige Hockey-Nationalspielerin war ursprünglich für den Kader des Deutschen Hockey Bundes (DHB) für die Olympischen Spiele 2016 in Rio nominiert, bevor ein Kreuz- und Meniskusriss ihren Traum von der zweiten Olympia-Teilnahme platzen ließ.
An das Karriereende ist bei der Wahl-Hamburgerin und Stammspielerin des UHC-Hamburg allerdings noch nicht zu denken. "Spätestens zur Rückrunde der Feld-Saison stehe ich wieder auf dem Platz", sagt die 32-jährige Stürmerin. In der Zwischenzeit wird sich die studierte Betriebswirtin neben der anstrengenden Reha-Phase parallel auf die Karriere nach der Karriere vorbereiten und das "GMP" an der SPOAC absolvieren.
Hoffmann sagt: "Ich bin von einem Hockey-Kollegen auf das GMP aufmerksam gemacht worden und freue mich sehr auf die zahlreichen und hochkarätigen Dozenten und Gastdozenten der SPOAC-Faculty. Hier kann ich wirklich von den Besten aus Theorie und Praxis lernen und wichtiges Handwerkszeug für meine berufliche Zukunft sammeln".
Trotz Weltcupsieg nicht ausgesorgt
Zu einer der Besten in Ihrer Disziplin gehört seit einigen Jahren auch Snowboarderin Amelie Kober, die bei insgesamt drei Olympiateilnahmen mit zwei Medaillen zurückkehrte. Die 28-Jährige hat bereits während ihrer Profikarriere eine duale Ausbildung zur Polizeimeisterin absolviert und befindet sich gerade in den letzten Zügen ihres Studiums zur Wirtschaftspsychologin an der Fachhochschule Erding.
Langerklärtes Ziel der einstigen Gesamtweltcupsiegerin ist allerdings eine Führungsposition im Wachstumsmarkt Sport. "Mir ist klar, dass ich trotz eines Weltcupsieges nicht ausgesorgt habe, und dass meine Profi-Karriere auch irgendwann vorbei sein wird. Um so wichtiger finde ich es, mich schon jetzt, parallel zur aktiven Karriere, auf die Zeit danach vorzubereiten. Die SPOAC bietet eine optimale Grundlage, um mir ein Netzwerkt zu aktuellen und künftigen Entscheidern im Sportbusiness aufzubauen."
Am 11. September starten Stadler, Hoffmann und Kober gemeinsam mit weiteren ambitionierten Managern vom Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Deutschen Fußball Liga (DFL), der Sportmarketingagentur Weirather - Wenzel & Partner (WWP), Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt, Ernst & Young, AIM Sports, IMG sowie weiteren Unternehmen aus dem Sportbusiness im "General Management Program in Sports Business" an der SPOAC.
Quelle: SPONSORs Verlags GmbH (ots)