WAZ: Verzicht wäre besser
Archivmeldung vom 13.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bayern unterwegs. Deutschlands Fußball-Rekordmeister bereitet sich in Dubai auf die Bundesliga-Rückrunde vor und präsentiert sich heute bei einem Testspiel in Teheran, wo 100 000 Zuschauer das Asadi- Stadion füllen werden.
Teheran, warum? Ausgerechnet die Hauptstadt des Iran, der mit
seiner israelfeindlichen und atomfreundlichen Politik einen Großteil
der Welt gegen sich aufbringt. Die Außenminister von Deutschland,
Frankreich und Großbritannien fordern die Intervention des UN-
Sicherheitsrats, um der drohenden Eskalation ein Ende zu machen. Die
globale Staatengemeinschaft ist dringend gefordert, einzugreifen und
hoffentlich auszugleichen. Es ist jedoch mehr als fraglich, ob ein
Fußballspiel zwischen Persepolis Teheran und Bayern München auf die
Entzerrung dieser höchst brisanten Lage einwirken kann. Manager Uli
Hoeneß ist zwar bemüht versucht, Politik und Sport zu trennen. Doch
sinnvoller wäre es wohl gewesen, auf den Teheran-Trip zu verzichten.
Zumal die Bayern auf das Honorar von 250 000 Euro ja nun wirklich
nicht angewiesen sind.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung