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IOC-Entscheidung zu Russland: Deutsche Politiker reagieren mit Unverständnis

Archivmeldung vom 26.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: TOP Sportevents GmbH
Bild: TOP Sportevents GmbH

Deutsche Politiker haben verständnislos auf die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees reagiert, russische Sportler zu den Spielen in Rio de Janeiro zuzulassen.

Der CDU-Europapolitiker Elmar Brok, forderte laut "Bild" gar, Sportarten aus dem Olympia-Programm zu werfen, die russische Sportler nicht sperren: "Jeder Verband, der das nicht macht, sollte in vier Jahren automatisch ausgeschlossen werden", so Brok. Als Beispiel nennt er den Leichtathletik-Weltverband und dessen Chef Sebastian Coe, die russische Leichtathleten ausgeschlossen haben.

"Durch die Leichtathleten und Sebastian Coe wird über die Kernsportart die Rettung Olympias und des Sports insgesamt eingeleitet." IOC-Chef Thomas Bach, so Brok weiter, "muss jetzt Druck auf die Verbände machen, damit sie handeln wie die Leichtathleten". Frank Steffel, Obmann der Unions-Fraktion im Sportausschuss des Bundestages, sagte der "Bild": "Die Auswirkungen für den Kampf gegen Doping und für das Renommee des IOC sind verheerend."

Steffel, der auch Präsident des Berliner Handball-Bundesligisten "Füchse" ist, forderte auch mit Blick auf Russland einen Reinigungsprozess im IOC: "Die Abhängigkeit von Diktatoren, korrupten Mehrheiten, Geld und dubiosen Sponsoren muss zurückgedrängt werden. Hier sind alle IOC Mitglieder aus demokratischen Staaten gefordert." Steffel fordert: "Es muss eine Allianz der Demokraten und Unbestechlichen im IOC." An IOC-Präsident Bach richtete er einen klaren Appell: Dieser müsse sich an die Spitze der Bewegung stellen.

"Nur dann wird er als bedeutender IOC-Präsident in die Geschichte eingehen. Ein `Weiter so!` wird Thomas Bach im Rückblick als geschickten Taktiker, aber als schwachen IOC-Präsidenten zurücklassen. Er muss die weltweite Empörung aller anständigen Sportler und Sportfunktionäre jetzt für sich nutzen und im IOC durchgreifen", so Steffel.

"Die Abhängigkeiten und Mauscheleien im IOC stoßen die Menschen in den demokratischen Ländern ab. Wenn Thomas Bach das jetzt nicht erkennt und ! gegenste uert, werden die Olympischen Spiele dauerhaft großen Schaden nehmen. Thomas Bach hat eine große Chance, aber er muss sie jetzt entschlossen nutzen", forderte der Sportpolitiker. "Faule Kompromisse darf es nicht geben." Karl-Georg Wellmann, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sagte laut "Bild": "Das IOC hat eine große Chance vertan, die Glaubwürdigkeit des Sports wieder herzustellen."

Er schlug den Bogen auch zu anderen Verbänden und Skandalen: "Die nicht enden wollenden unglaublichen Skandale um Doping und Korruption, sei es beim IOC, der FIFA oder der Tour de France führen dazu, dass sich Zuschauer, Fans und Sponsoren abwenden." Wellmann zieht persönliche Konsequenzen für Olympia: "Ich werde mir die Spiele im Fernsehen jedenfalls nicht anschauen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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