1. Bundesliga: 1. FC Kaiserslautern verliert gegen Bayer Leverkusen mit 0:2
Archivmeldung vom 19.11.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der ersten Fußball-Bundesliga hat der FC Kaiserslautern mit 0:2 gegen Bayer Leverkusen verloren.
Nach famosen ersten zehn Minuten wurde die Begegnung immer zerfahrener. Beide Mannschaften gingen zwar mit viel Leidenschaft zur Sache, konnten sich aber aus dem Spiel heraus keine klaren Torchancen kreieren. Der zweite Durchgang begann zunächst, wie der erste geendet hatte. Doch dann nutzten die Bayern ihre Chance. Ballack hielt aus 20 Metern zentraler Position einfach mit links drauf (54.). Bayer war nun spielbestimmend und ließ hinten nichts anbrennen. In der 70. Minute baute Sam die Führung weiter aus. Am Willen fehlte es den Lauterern sicherlich nicht, nur schien Bayer heute eine Nummer zur groß.
Michael Ballack stellt sich hinter Robin Dutt: "Hier wird nicht weniger akribisch gearbeitet als beim Trainer zuvor."
Im Rahmen der heutigen Vorberichterstattung zum Spiel von Bayer Leverkusen in Kaiserslautern hat Michael Ballack (35) zum ersten Mal über seinen Abschied aus der Bundesliga gesprochen. Der ehemalige Nationalspieler äußerte sich im Gespräch mit Sky Reporter Ecki Heuser zudem über die derzeitige Situation bei Bayer 04 Leverkusen, Trainer Robin Dutt sowie das schmerzliche Ende seiner Nationalmannschaftskarriere.
Michael Ballack über die Möglichkeit seines letzten Auftritts auf dem Betzenberg: "Kann gut sein. Aus dem Bauch heraus würde ich im Moment sagen, ja. Derzeit habe ich wenig Überlegungen dahingehend, dass ich meinen Vertrag verlängern will. Im Moment gehe ich davon aus, das es meine letzte Saison bei Leverkusen sein wird."
...über die Fortsetzung seiner Karriere: "Ich fühle mich noch gut, aber was ich mache, weiß ich noch nicht. Wenn ich gesund bleibe, möchte ich noch 1-2 Jahre auf einem guten Niveau spielen. Wo das sein wird, werde ich sehen. Ich genieße es im Moment und will eigentlich noch nicht aufhören nach diesem Jahr."
...über einen möglichen Wechsel in die USA: "Es gibt viele Optionen. Man kann in vielen Ländern Fußball spielen, auch in Deutschland. Mal schauen. Manchmal entwickeln sich interessante Optionen, an die man vorher gar nicht gedacht hat. Es ist im Fußball oft so, dass sich kurzfristig tolle Möglichkeiten ergeben. Und warum soll das im nächsten Sommer nicht so sein. Ich bin ganz entspannt und lass alles auf mich zukommen."
...über die derzeitige Situation bei Bayer 04: "Wir haben derzeit ein wenig Probleme. Wir müssen uns jetzt zurückkämpfen. Für ganz oben wird es sicherlich schwer. Wir müssen uns intern mehr reiben. Wir müssen uns auch im Training mehr fordern. Wir müssen selbstkritischer werden. Wir müssen nicht 11 Freunde sein. Man muss sich die Wahrheit ins Gesicht sagen. Solche Worte sind immer unangenehm. Das ist nun eine Situation, in der dies gefragt ist. Ansonsten werden wir uns nicht verbessern und uns auf dem 8. und 9. Platz festsetzen. Bei Bayer ist es teilweise wie im Schlaraffenland für die Spieler. Es ist toll, für jeden hier zu spielen, aber man muss wissen, dass man was abliefern und gewinnen muss. Dieses Denken muss hier schnell zurück."
...auf die Frage, ob Trainer Robin Dutt das Problem sei: Nein. Der Trainer arbeitet gut und unheimlich akribisch. Wir werden mindestens am 2. Platz gemessen. Wenn der Erfolg sich nicht einstellt, dann ist der Trainer schlechter, der Spieler etc. Eine normale Folgeerscheinung. Hier wird nicht weniger akribisch gearbeitet als beim Trainer zuvor.
...Michael Ballack über die Umstände seines Abschieds aus der Nationalmannschaft: "Ich hatte eine schwierige Zeit. Nach meiner Verletzung wurde mein Fehlen bei der WM 2010 noch bedauert, dann hat sich das in vielen Diskussionen und Spekulationen ins Gegenteil gedreht. Viele Menschen haben über mich geurteilt. Ich habe mich da zurückhalten müssen, weil ich nicht auf dem Fußballplatz stand. Wenn ich nicht spiele, dann brauche ich auch keine Interviews zu geben. Ich musste all das runterschlucken. Das gehört zum Geschäft dazu, das weiß ich und habe daraus gelernt. Ich hätte nicht gedacht, dass es mal diese Richtung einschlägt. Ich hätte mir auch gerne ein anderes Ende in der Nationalmannschaft gewünscht, vor allem ein faireres Ende. Am meisten getroffen hat mich, dass man mir die fußballerische Klasse abgesprochen hat und dass ich den heutigen Fußball nicht mehr prägen könne. Das musste ich lernen zu akzeptieren, dass so etwas öffentlich diskutiert wird."
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Sky