Zwei deutsche Boxer haben Bronze schon sicher
Archivmeldung vom 22.06.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHamza Touba (SG Kaarst/bis 52 kg) gewann gegen den Russen Wetikin ebenso knapp nach Split Decision wie Sarah Scheurich vom BC Traktor Berlin (bis 75 kg). Scheurich riss dabei einen schon verloren geglaubten Kampf gegen die Türkin Caliskan mit einem beherzten Auftritt in der vierten und letzten Runde noch herum.
Genau gegensätzlich lief es für Ornella Wahner (Boxring Eintracht Berlin/bis 51 kg). Sie gab den Sieg gegen die Türkin Coskun in der letzten Runde noch aus der Hand. Auch Serge Neumann (Box Olymp Saterland/bis 49 kg) verpasste das Halbfinale. Gegen den sehr beweglichen und schnellen Ukrainer Zamotajew war er ohne Chance - ebenso wie Omar El-Hag (TSC Berlin/bis 56 kg), der sich dem Briten Ashfaq geschlagen geben musste. Zum Abschluss des Boxabends verlor Igor Teziev (Fit-Boxing Esslingen/bis 81 kg). Weitere fünf Boxer haben am Dienstag die Chance auf den Einzug ins Halbfinale und damit auf den sicheren Medaillengewinn.
Volleyballer als Gruppensieger in die K.o.-Runde
Als Gruppensieger gehen die deutschen Volleyballer in das Viertelfinale am Mittwoch gegen Serbien. Im letzten Vorrundenspiel siegte die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen 3:0 (25-22, 25-11, 25-21) gegen Belgien. Es war nach dem 1:3-Auftakt gegen Russland der vierte 3:0-Sieg in Serie. Punktbeste Spieler waren Christian Fromm (17) und Jochen Schöps (9). Bundestrainer Vital Heynen hatte seinen Spielern das Verlieren verboten. „Gegen Belgien darf ich einfach nicht verlieren“, sagte der aus Belgien stammende Bundestrainer im Vorfeld der Partie. Seine Spieler erhörten ihn, auch wenn sie sich zunächst schwer taten.
Die deutschen Frauen bekommen es in der Runde der letzten Acht mit den Polinnen zu tun. Das ergab die Auslosung am Montag. Aufschlag ist am Dienstag um 10.00 Uhr. Mögliche Halbfinal-Gegnerinnen sind Belgien und Serbien.
Durchwachsener Start für deutsche Badminton-Mannschaft
Einen durchwachsenen Start in die Gruppenphase legten die deutschen Badminton-Spieler hin. In den Doppelkonkurrenzen gab es zwei deutsche Drei-Satz-Siege: Raphael Beck (TV Refrath) und Andreas Heinz (BC Beuel) gewannen trotz 0:1-Satzrückstand gegen Kroatien, Carola Bott (BV Wipperfeld) und Jennifer Karnott (TV Refrath) gegen Estland.
Dieter Domke (BC Bischmisheim) musste sich in seinem Auftaktmatch nach großem Kampf dem Esten Raul Must 0:2 (22:23, 13:21) geschlagen geben. Besonders der erste Satz war dabei absolut ausgeglichen und auf des Messers Schneide. Im zweiten Satz verließen Domke dann die Kräfte. Im Frauen-Einzel griff Fabienne Deprez (1. BV Gifhorn) nicht ins Geschehen ein. Ihre Schweizer Gegnerin konnte nicht antreten, so dass Deprez die Punkte zugeschrieben bekam. Das deutsche Mixed Raphael Beck/Kira Kattenbeck (BV RW Wesel) verlor gegen Frankreich 0:2 (15:21, 16:21).
Bogenschütze Kahllund scheidet im Achtelfinale aus
Für die deutschen Bogenschützen lief es 24 Stunden nach dem Gewinn der Goldmedaille durch Karina Winter (BSC BB Berlin) nicht rund. In der Einzelentscheidung der Männer mit dem Recurve-Bogen unterlag der Weltranglisten-Vierte Florian Kahllund (Sportschützenclub Fockbek) im Achtelfinale gegen den Spanier Miguel Alvarino Garcia 3:7, der mit seinem Team im Mannschaftswettbewerb die Silbermedaille gewonnen hatte. Zuvor hatte Kahllund im 1/16-Finale Garcias Landsmann Antonio Fernandez 6:4 besiegt. Christian Weiss vom SSV Ehingen schied in der Runde der letzten 32 gegen den Franzosen Pierre Plihon 4:6 aus.
Damit sind die Bogenwettbewerbe bei den Europaspielen beendet. Sie dienten den deutschen Schützen als Vorbereitung auf die WM in Kopenhagen, bei der vom 26. Juli bis 2. August die Olympiastartplätze vergeben werden. Eine Platzierung unter den besten Acht im Mannschaftswettbewerb ist dort zugleich das Ticket für drei Einzelstarter in Rio, weshalb der Fokus auf dem Teamwettbewerb liegt.
Mixed-Paar Karsch und Reitz gewinnt Gold mit der Pistole
Als Bundestrainer Detlef Glenz die Leistung seines Paares nach der morgendlichen Qualifikation beschreiben sollte, wechselte er kurz die Sportart. „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“, sagte er zum knappen Ausgang.
Steckte Reitz, dem Europaspiele-Sieger des Vortages, womöglich doch noch ein wenig Nachfeier in den Knochen? Der Goldschütze vom SV Kriftel, der offensichtlich auch im größten Erfolg eine herzliche Abneigung gegen allzu große Ausgelassenheit pflegt, wies das weit von sich wies. Auch den schnellen Wechsel von der freien Pistole mit ihrem stärkeren Rückschlag zur Luftpistole seien sie gewohnt, sagten Reitz und seine Partnerin Monika Karsch von der HSG Regensburg, die auch schon Bronze mit der freien Pistole gewonnen hatte.
Wie auch immer: Während die Gewehrschützen Lisa Müller (Weingarten) und Michael Janker (Hofstetten) am frühen Morgen punktgleich mit 517,3 Ringen, aber mit der leicht schlechteren letzten Serie Rang acht verpassten, erreichten Karsch/Reitz so gerade, aber ohne größere Aufregung das Finale mit 474 Ringen, einen Ring vor Portugal und Aserbaidschan. Und als es dann im Halbfinale wieder von vorn begann, war das deutsche Pistolenpaar hellwach und schoss sich mit 237,7 Ringen ins abendliche Gold-Duell gegen Griechenland (239,6) vor.
Die Griechen machen es spannend
Auch da machten sie es spannend. Die griechischen Gegner schafften nicht nur, Anschluss gegen die Favoriten zu halten, sondern glichen im besonderen Finalmodus nach Punkten sogar zum 4:4 aus, ehe die letzte Serie den entscheidenden fünften Punkt und den Sieg für Karsch und Reitz brachte, das insgesamt dritte Gold für die deutschen Schützen in Baku.
Sie habe sich schon über Silber so gefreut, sagte Monika Karsch. „Wir wussten ja heute Mittag schon, dass es die Medaille ist. Da startet man schon mal ganz anders in ein solches Duell. Und Gold ist einfach riesig. Ganz egal, dass dies jetzt kein olympischer Wettkampf ist.“
Welche ist nun die schönere Goldmedaille für den zweimaligen Europaspiele-Sieger Reitz? „Schwer zu sagen“, sagte er. „Die erste ist für mich persönlich die wichtigere, weil es meine Hauptdisziplin freie Pistole ist. Aber die schönere ist jetzt das Mannschaftsgold, weil es komplizierter ist vom Wettkampf, und man hat einen Teampartner. Da muss es in dem Moment halt bei beiden passen. Deshalb ist das dann die etwas aufwändigere Medaille.“
Dennoch ließ sich Christian Reitz auch diesmal die Freude eher versteckt anmerken. Auch wenn die Partnerin sich alle Mühe gab, ihn zum Jubel zu überreden. „Ich habe ihm gesagt: Nun lass doch die blöde Waffe liegen. Freuen wir uns erst mal“, sagte sie. Aber sie habe auch erst ein bisschen gebraucht „zu kapieren, dass wir jetzt schon gewonnen hatten – aber Christian hat noch etwas länger gebraucht.“
Er habe halt „die Sicherheitsfahne in meine Luftpistole nicht reingekriegt“, so entschuldigte sich der zurückhaltende Athlet lachend. Aber Monika Karsch kündigte vorsichtshalber schon einmal an, dass an Schlaf jetzt nicht zu denken sei. „Unser Bus zum Flughafen fährt schon um drei Uhr“, erzählte sie. „Die Zeit muss man ja irgendwie rumkriegen. Das werden wir auch.“
Skeet-Team Wenzel/Buchheim erreicht Rang fünf
In den gewohnt heftigen Böen über der großzügigen Trap- und Skeet-Schießanlage verwehten im Halbfinale die Hoffnungen des deutschen Paares Christine Wenzel (Ibbenbüren) und Ralf Buchmann (Potsdam) auf Edelmetall. Die waren durchaus berechtigt, denn in der Skeet-Qualifikation waren sie damit bestens zurechtgekommen. Mit 93 getroffenen Wurfscheiben lagen sie zwar vier Scheiben hinter dem besten Paar aus Zypern, aber gleichauf mit Favorit Italien.
Das schien schon die Medaille zu sein; so jedenfalls interpretierte auch Bundestrainer Axel Krämer den wieder einmal neuen Modus im nicht-olympischen Mixed. Doch dann gab es doch noch zwei Halbfinals mit je drei Paaren. Und da schieden die beiden Deutschen in ihrer Gruppe mit nur noch 17 Treffern aus und wurden Fünfte. Gold gewann Italien (30) vor Zypern (29) und Frankreich (28).
Hockey Damen für Rio qualifiziert
In einem dramatischen Spiel um Platz drei beim World League Halbfinale in Valencia, was gleichzeitig das Olympia-Qualifikationsturnier war, haben sich unsere Hockey-Damen mit 4:2 nach Penaltyschießen gegen Argentinien durchgesetzt und damit das Ticket nach Rio gelöst.
Unsere Hockey-Damen haben Nerven! Erst der Penalty-Krimi im Viertelfinale gegen Spanien, nun wieder erst erst im Shout-Out gegen Argentinien. Aber egal, alles was zählt ist der dritte Platz und die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio.
Quelle: DOSB