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Bundestrainerin Rittner kritisiert deutschen Tennis-Nachwuchs

Archivmeldung vom 03.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Barbara Rittner (2014), Archivbild
Barbara Rittner (2014), Archivbild

Foto: DonPedro71
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Tennis-Bundestrainerin Barbara Rittner fällt ein harsches Urteil über den Tennis-Nachwuchs in Deutschland. "Einige haben einfach den Fokus auf den Sport verloren", sagte die 46-Jährige im Gespräch mit der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

"Es geht unseren Talenten einfach zu gut. Unterm Strich ist es ein Spiegelbild der Gesellschaft. Niemand ist mehr bereit, wirklich Anstrengungen in Kauf zu nehmen und auch mal dauerhaft die eigene Komfortzone zu verlassen. Sobald der erste harte Widerstand kommt, nimmt man sich eben ein neues Projekt vor." Wenn man aber in die Weltspitze kommen wolle, "dann darfst du dich nicht überall von Mami und Papi kutschieren und ,schützen' lassen, sondern musst auch mal selbst die Dinge in die Hand nehmen. Viele sind aber genau damit überfordert, weil sie immer alles abgenommen bekommen."

Spielerinnen wie Angelique Kerber und Andrea Petkovic stünden im Spätherbst ihrer Karriere, dahinter werde indes lange nichts mehr kommen. "Uns ist da fast eine komplette Spielergeneration weggebrochen", sagte Rittner. "Carina Witthöft scheint nicht richtig zu wissen, was sie überhaupt will, und kämpft um den Anschluss, kommt aber nicht aus ihrer Komfortzone heraus, Annika Beck hat ihre Karriere beendet und studiert nun Medizin, weil sie ein paar Rückschläge erlebte. Antonia Lottner schafft trotz großem Potenzial bisher nicht den Sprung in die Top 100. Ganz generell fehlt da einfach etwas, viele Spielerinnen sind nicht bereit, über einen gewissen Punkt zu gehen. Das hat die jetzige Generation größtenteils ausgezeichnet. Und sie sind dafür belohnt worden."

Quelle: Rheinische Post (ots)

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