Vorwürfe belasten früheren HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann
Archivmeldung vom 16.02.2018
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Freigeschaltet durch André OttKurz vor den Vorstandswahlen beim Hamburger Sport-Verein (HSV) sind gegen den Kandidaten Bernd Hoffmann Vorwürfe wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten laut geworden. Wie der "Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag" berichtet, soll es während Hoffmanns Amtszeit als Vorstandschef der HSV AG in den Jahren 2010 und 2011 zu fragwürdigen Zahlungen gekommen sein. Nach einem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, der dem sh:z vorliegt, flossen beispielsweise an einen Berater sechsstellige Summen ohne entsprechende Gegenleistung.
Hoffmann kandidiert an diesem Sonntag für das Amt des Vereinsvorsitzenden im Duell mit dem amtierenden Vereinschef Jens Meier. KPMG hatte dem HSV-Aufsichtsrat seinerzeit empfohlen, gegen Hoffmann und seine Stellvertreterin Katja Kraus in mehreren Fällen Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Es bestünden "überwiegende Erfolgsaussichten". Das HSV-Gremium sah davon ab, trennte sich aber gleichwohl von Hoffmann und Kraus.
Im Detail wurden laut KPMG in einem Fall Honorare von insgesamt 482.000 Euro ohne ausreichende Gegenleistung und ohne vorherige Genehmigung des Aufsichtsrats an den Fußballmanager und Ex-Assistenten von Bundestrainer Jogi Löw, Urs Siegenthaler, gezahlt. Siegenthaler sollte Sportchef beim HSV werden. Er sagte aber ab, ohne vorab erhaltene Beträge erstatten zu müssen, wie aus dem Bericht hervorgeht. In anderen Fällen wurden den Wirtschaftsprüfern zufolge "Jahresprämien gezahlt, die nicht vertretbar waren". Insgesamt monierten sie sechs Zahlungsvorgänge als "zumindest anstößig".
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)