Para-Weitspringer Markus Rehm nach Cas-Urteil gestärkt im Kampf um einem Olympiastart
Archivmeldung vom 28.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttPara-Weitspringer Markus Rehm sieht sich nach einem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs Cas in seinem Bestreben gestärkt, auch bei Titelkämpfen nichtbehinderter Athleten an den Start zu gehen. Dies hat ihm der Leichtathletik-Weltverband World Athletics bisher stets mit dem Hinweis verwehrt, Athleten wie der dreifache Paralympics-Sieger müssten selbst beweisen, dass kein Vorteil durch die Beinprothesen bestünde.
Diese Regel hat der Cas in einem anderen Fall (Blake Leeper) am Montag gekippt. "Nun muss der Verband die Vorteilsannahme nachweisen. Bisher hat er sich geweigert, das zu tun. Den Nachweis, dass ich einen Gesamtvorteil habe, konnte noch keiner erbringen", sagte Rehm der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "nd.derTag".
Er wolle Starts etwa bei Weltmeisterschaften oder den Olympischen Spielen in Tokio 2021 vorerst nicht einklagen, so Rehm. "Ich suche eine gemeinsame Lösung, hinter der der Verband steht, aber auch ich als Athlet. Das ist mein Ziel. Und dieses Urteil hat sicherlich wieder mehr Bewegung in die Sache gebracht." Der 32-jährige Leverkusener, der unter den Para-Athleten kaum ernstzunehmende Konkurrenten hat, will zunächst mit dem Weltverband sprechen, schließt den gerichtlichen Weg aber nicht aus: "So lange wir die Frage nach dem Vorteil nicht klären können, bin ich weiter offen für Starts mit getrennten Wertungen. Wenn mir aber selbst die verwehrt werden, und ich mal etwas erzwingen muss, ist das sicherlich auch ein Weg für mich."
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)