Countdown-Kampagne für eine rauchfreie WM 2006: Bleibt Deutschland im Abseits?
Archivmeldung vom 29.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Global Smokefree Partnership, ein Bündnis führender Gesundheitsorganisationen aus aller Welt hat sich heute mit dem dringlichen Aufruf an die Verantwortlichen der WM 2006 gewandt, die kommende Fußballweltmeisterschaft rauchfrei zu machen. Die Kampagne wird von über 170 Organisationen aus aller Welt unterstützt.
Gesundheitsorganisationen aus aller Welt haben heute auf der
Eröffnungskonferenz der Jahrestagung der Deutschen Lungenstiftung
und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie gefordert, die WM 2006
rauchfrei zu machen. Sie forderten dazu auf, das im Vorfeld der
Weltmeisterschaft 2002 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und
FIFA unterzeichnete "Memorandum of cooperation" fortzuführen. In
diesem Memorandum wurde erklärt, dass "WHO und FIFA darin
übereinstimmen, dass Tabak und Sport nicht zusammen gehören und dass
Tabak in jeder Form von allen Fußball-Ereignissen ferngehalten werden
muss, die mit der FIFA assoziiert sind." Weiter heißt es "Dieses
Memorandum ... soll der Beginn einer künftigen Zusammenarbeit bei
weiteren FIFA-Ereignissen sein."
Professor Gerhard Sybrecht, Vorstandsmitglied und
stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung:
"Rauchen und Sport gehören nicht zusammen - das sollte auch für
Deutschland gelten. Und dennoch soll das Rauchen während der WM aus
Deutschland in Milliarden Haushalte und ungezählte Bildschirme in
aller Welt exportiert werden. Die tabak-freie FIFA WM 2002 in Japan
und Südkorea ist sehr gut angenommen worden. Bei der FIFA WM 2010 in
Südafrika werden die Stadien auch rauchfrei sein. Es wirklich wäre
ein Schande, wenn Deutschland als einziges Land im Abseits bleiben
würde."
Yussuf Salojee, Vorsitzender des Global Smokefree Partnership und
Direktor des südafrikanischen 'National Council against Smoking':
"Die Weltmeisterschaft ist ein wunderbares Sportereignis, das von
Fans jeden Alters, Geschlecht und Nationalität mit Spannung verfolgt
wird. Die Bilder, die sie sehen sollten Gesundheit, Fitness und
Fairplay zelebrieren - nicht Abhängigkeit und Tod."
Die Organisatorin der Kampagne Annette Bornhäuser: "Die
freiwilligen Maßnahmen stoßen international auf Kopfschütteln.
Einerseits 'bittet' man um Rauchverzicht, andererseits werden
FIFA-lizensierte Feuerzeuge verkauft. Dies macht keinen Sinn. Alle
Welt blickt jetzt auf Deutschland und die Organisatoren, hier zu
handeln."
Der Kampagnen-Spot steht im Internet unter
http://www.globalsmokefreepartnership.org, dort liegt auch eine
e-Postkarte zur Unterschrift bereit.
Das UICC Global Smokefree Partnership ist eine neue Initiative,
die weltweit wirksame rauchfreie policies fördert.
Mitgliedsorganisationen sind u.a. die American Cancer Society,
Americans for Nonsmokers Rights, Campaign for Tobacco-Free Kids,
Cancer Research UK, European Respiratory Society, Johns Hopkins
School of Public Health Institute for Global Tobacco Control, French
National Cancer Institute (INCa), Framework Convention Alliance,
Global Tobacco Research Network, International Nongovernmental
Coalition Against Tobacco, International Union Against Cancer, World
Health Organisation sowie die Pan-American Health Organi-sation. Das
Partnership erhält finanzielle Unterstützung von seinen
Mitgliedsorganisationen sowie Mittel von Dritten, einschließlich
Pfizer und GSK. Das Partnership wird durch die International Union
Against Cancer (UICC) koordiniert.
Quelle: Pressemitteilung UICC Global Smokefree Partnership