Danckert: Ullrich hat gedopt - Fußball-Bundesliga auch im Verdacht
Archivmeldung vom 05.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses sieht Ex-Rad-Profi Jan Ullrich des Dopings überführt. "Die Beweislage ist so dicke!", sagte Peter Danckert (SPD) am Mittwochabend in der N24-Talksendung "Links-Rechts".
Zugleich forderte er den
Tour-de-France- Sieger von 1997 auf, endlich zu den Doping-Vorwürfen
persönlich Stellung zu nehmen: "Jan Ullrich sollte sich überhaupt mal
äußern und Farbe bekennen." Zugleich äußerte Danckert die Vermutung,
dass auch in der Fußball- Bundesliga gedopt werde. "Es würde mich
sehr überraschen, wenn es das nicht gäbe", sagte er weiter. Zwar habe
DFB-Präsident Theo Zwanziger dem SPD-Politiker versichert, dass "das
überhaupt kein Problem" sei. Allerdings könne man das "auch anders
sehen". Er sei immer erstaunt, wie "kühn" Sportfunktionäre sich
äußerten, meinte Danckert. "Ich finde das ziemlich verdächtig oder es
ist ein bisschen naiv", sagte der SPD-Politiker weiter. Allerdings
wolle er nicht sagen, dass die Funktionäre naiv seien.
Auf Nachfrage lehnte Danckert es ab, in punkto Doping für einen Sportler die Hand ins Feuer zu legen: "Mir fällt da im Moment keiner ein."
SPD-Politiker Peter Danckert hat ausserdem vor der Verharmlosung von Doping im Breitensport gewarnt. "Wenn man sich die Langzeitwirkungen vor Augen hält, dann ist das nicht mehr ein Problem desjenigen, der da im Fitnessstudio trainiert", sagte der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses. Denn "in zehn oder zwanzig Jahren" müssten die Krankenkassen dafür bezahlen. Zugleich forderte Danckert Eltern auf, sich das Umfeld der Sportvereine ihrer Kinder "ganz genau" anzusehen. "In dem Jugendbereich wird inzwischen auch schon so gesündigt, dass man da auch eingreifen muss." Er habe "konkrete Beispiele", die in Kürze publik gemacht werden sollen, und "zwar nicht nur im Radsport, sondern auch beim Schwimmen und in anderen Sportarten."
Quelle: Pressemitteilung N24