Ralf Rangnick im Interview: "Wir fahren nach Bremen um zu gewinnen"
Archivmeldung vom 17.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVon der Bundesliga in die Regionalliga Süd: Als Ralf Rangnick im Sommer 2006 die TSG Hoffenheim übernahm, sah es zunächst nach einem Rückschritt in der Karriere des ehrgeizigen Trainers aus. Doch die Geschichte ist bekannt: Rangnick führte die Hoffenheimer in nur gut zwei Jahren bis an die Tabellenspitze der Bundesliga.
Im Interview mit WERDER.DE spricht er über das bevorstehende Spitzenspiel in Bremen und die Parallelen zwischen Hoffenheim und Werder.
In der vergangenen Saison bot die Partie Werder gegen Hoffenheim Offensivfußball vom Feinsten, das 5:4 im Weser-Stadion war eines der spektakulärsten Spiele der Saison. Wie sehr beeinflusst die Erinnerung daran Ihre Vorbereitung auf das aktuelle Spiel?
Rangnick: Spiele aus der vergangenen Saison beeinflussen unsere Vorbereitungen nicht. Wir haben einige neue Spieler im Kader, die Mannschaft ist reifer geworden und hat nun auch ein Jahr Bundesligaerfahrung mehr.
Auffällig ist, dass sowohl Werder als auch Hoffenheim in dieser Spielzeit eher für Ihre starke Defensive gelobt werden. Werder Bremen hat in acht Spielen erst sechs Gegentore kassiert, Ihre Mannschaft sieben. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?
Rangnick: Die Bundesliga ist so ausgeglichen, dass es nach einem Rückstand schwierig ist das Spiel zu drehen. Deshalb ist es dieses Jahr noch wichtiger in der Defensive gut zu stehen.
Sie trainieren den mit einem Durchschnittsalter von 23,3 Jahren jüngsten Kader der Liga. Wie wichtig war die Verpflichtung eines erfahrenen Innenverteidigers wie Josip Simunic?
Rangnick: Joe ist ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Er hat erkannt, welche Möglichkeiten er hier haben kann. Und er ist nicht nur auf dem Platz eine absolute Bereicherung für unsere Mannschaft.
Spielstarke Offensive, aufmerksame Defensive - zwei Charakteristika, die Werder und Hoffenheim derzeit teilen. Sehen Sie Parallelen in der Art und Weise, wie in Bremen und Hoffenheim gearbeitet wird?
Rangnick: Thomas Schaaf arbeitet sehr akribisch und in Bremen wird jungen Talenten wie Özil, Hunt oder Marin eine sehr gute Plattform geboten. Dies trifft ebenfalls auf meine Mannschaft zu.
Werder und Hoffenheim sind gut in die Saison gestartet, in der Tabelle trennt die Teams nur ein Punkt. Sehen Sie beide Mannschaften auch am Ende der Saison auf Augenhöhe?
Rangnick: Nach acht Spieltagen kann man dies noch nicht wirklich sagen. Vieles hängt vom Verlauf der Saison ab, aber ich traue den Bremern durchaus zu, dass sie auch am Saisonende in der oberen Tabellenhälfte zu finden sein werden.
Mit Hoffenheim ist es Ihnen bisher noch nicht gelungen, Werder zu schlagen. Was muss Ihre Mannschaft tun, um die Bremer zu knacken?
Rangnick: Wir müssen von der ersten Minute an hellwach sein, dies ist uns in den letzten sechs Auswärtsspielen nicht gelungen. Bremen verfügt in der Offensive über eine Reihe von überdurchschnittlich guten Spielern, die wir in den Griff bekommen müssen.
Ihr Tipp für das Spiel?
Rangnick: Wir fahren nach Bremen um zu gewinnen.
Quelle: Werder Bremen GmbH & Co KG aA (Interview: Kevin Kohues)