Linke-Sportexperte Petermann: Staatsdoping auch in der BRD
Archivmeldung vom 17.08.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür den Bundestagsabgeordneten Jens Petermann (LINKE) steht fest, dass in der BRD vor 1990 Staatsdoping betrieben wurde. "Für mich war das auch Staatsdoping. Wenn das Bundesinstitut für Sportwissenschaft überhöhte, medikamentös gestützte Trainings- und Wettkampfbelastung unterstützte, ist das auch eine Entscheidung, die die Politik getroffen hat", sagte das Mitglied des Sportausschusses der Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe).
Nach der Lektüre des weiterhin geheim gehaltenen gut 800-seitigen Berichts einer Berliner Forschergruppe zu "Doping in Deutschland" könne er sich vorstellen, den Bundestags-Sportausschuss zu einem Untersuchungsausschuss umzuwandeln, um u.a. zu klären, den Forschern alle benötigten Akten zur Verfügung standen, um ihren Forschungsauftrag zu erfüllen, "oder ob Akten geschreddert wurden". Für Letzteres gebe es Indizien, so Petermann.
Außerdem plädierte er dafür, den vollständigen Bericht der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, da dieser keine geheimhaltungswürdigen Informationen enthalte. "Auch in der 800-Seiten-Studie werden Sachverhalte nur abstrakt umschrieben und Namen nicht genannt. Bei dem, was ich gelesen habe, halte ich die Geheimniskrämerei für unangemessen."
Quelle: neues deutschland (ots)