Stefan Kraft bestätigte seine Favoritenrolle
Archivmeldung vom 05.03.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLokalmatador Karl Geiger hat beim WM-Einzel von der Großschanze nach Silber auf der Normalschanze und Gold im Mixed-Wettbewerb auf seiner Heimatschanze am Schattenberg in Oberstdorf die nächste Medaille geholt. Der 28-Jährige kam zwei Mal auf 132 m sowie 267,4 Punkte und sicherte sich beim Titelgewinn des favorisierten Österreichers Stefan Kraft (276,5/ 132,5+134) Bronze. Silber ging in Abwesenheit des Corona-positiv getesteten Weltcup-Gesamtsiegers Halvor Egner Granerud an dessen norwegischen Landsmann Robert Johansson (272,1/129,5+135,5).
An Stefan Kraft führte im Schneetreiben am Schattenberg kein Weg vorbei. Für den Austria-Adler war es nach einer völlig verkorksten Saison mit Corona und Rückenproblemen ein toller Triumph, der sich schon im Training und in der Qualifikation angedeutet hatte. Schon dort war „Krafti“ jeweils der Beste.
Doch auch Karl Geiger zeigte einmal mehr Wettkampfstärke. Vor allem der zweite Versuch des Allgäuers distanzierte die Konkurrenz, die zur Halbzeit noch vor Geiger gelegen hatte. „Ich habe gewusst, dass der was wert war, musste aber abwarten, was die nach dem ersten Durchgang fünf vor mir platzierten Springer machen würden“, sagte der Mann, der damit schon vor dem abschließenden Teamwettbewerb einen kompletten Medaillensatz sicher hat. „Und mit der Mannschaft wollen wir angreifen. Das ist unser wichtigster Wettkampf.“
Er habe noch nie einen so mental starken Skispringer wie Geiger trainiert, bekannte Bundestrainer Stefan Horngacher, der aber auch „Rettungsschwimmer“ Markus Eisenbichler lobte. Der Titelverteidiger belegte nach einem spektakulären Sturz im Tiefschnee des Auslaufes nit 122,5 und starken 134 m nur Platz 17, reagierte aber richtig, in dem er die Arme vorstreckte und den Kopf so lange wie möglich hoch hielt. „Ich habe den Sturz von Markus mitbekommen. Es ist allerdings glimpflich verlaufen. Ich glaube, er kann morgen mit uns angreifen“, sagte Geiger.
Hinter Eisenbichler landete Pius Paschke (129,5+114,5) auf Platz 18, nachdem er den ersten Durchgang noch als Siebter in Reichweite ur Spitze beendet hatte. Aus dem deutschen Team hatten auch Severin Freund (22./122,5+118,5) und Martin Hamann (24./121,5+123) den zweiten Durchgang erreicht und sollten den vierten Platz in der Mannschaft ausspringen. Am Samstag (17.00 Uhr/ZDF und Eurosport) steht noch die Entscheidung im Teamspringen mit Deutschland als Titelverteidiger – 2019 noch mit Stephan Leyhe und als Mannschaft des Jahrs gekürt - auf dem Programm.
Die deutschen Skispringer nehmen das Projekt Titelverteidigung im Mannschaftsspringen mit Ex-Weltmeister Severin Freund in Angriff. Der 32-jährige wird demnach an Position zwei starten, zuvor wird Pius Paschke für die Sieger der WM 2019 eröffnen. Markus Eisenbichler springt in der dritten Gruppe, bevor Karl Geiger als dreimaliger Medaillengewinner von Oberstdorf als letzter Deutscher antritt.
Quelle: SC Willingen