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Schily : Keine Unregelmäßigkeiten bei WM-Vergabe nach Deutschland

Archivmeldung vom 05.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jubel auf der Fanmeile in Berlin vor dem Brandenburger Tor am 9. Juni 2006
Jubel auf der Fanmeile in Berlin vor dem Brandenburger Tor am 9. Juni 2006

Foto: (Magnus Manske)
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bei der Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland hat es nach Darstellung des ehemaligen Bundesinnenministers Otto Schily (SPD) keinerlei Unregelmäßigkeiten gegeben. "Deutschland hat eine in jeder Hinsicht hervorragende Bewerbung für die Fußballweltmeisterschaft 2006 abgeliefert und hat dadurch mit Unterstützung der Bundesregierung das Exekutiv-Komitee der Fifa beeindruckt und überzeugt", sagte Schily, der seinerzeit als Innenminister auch für den Sport zuständig war, im Gespräch mit der "Bild".

"Ich halte es für ausgeschlossen, dass von den für die Bewerbung verantwortlichen DFB-Vertretern versucht worden sein sollte, die Mitglieder des Exekutiv-Komitees durch unlautere Mittel zu beeinflussen."

Zur Korruptionsaffäre bei der Fifa, sagte Schily: "Es handelt sich um sehr schwerwiegende Vorwürfe, die selbstverständlich rasch und umfassend aufgeklärt werden müssen. Jedoch handelt es sich um Vorwürfe, die nicht nur die Fifa sondern auch die nationalen Fußballverbände angehen, die bekanntlich ihre Vertreter in das Exekutiv-Komitee der Fifa entsenden." Es sei zu hoffeen, dass sich die Fifa tiefgreifend reorganisiere, um strukturell Korruptionsgefahren besser zu begegnen, so der SPD-Politiker weiter.

Auf die Frage, ob er während seiner Amtszeit Hinweise auf Korruptionsfälle bei der Fifa gehabt habe, antwortete Schily: "Konkrete Informationen über mögliche Anhaltspunkte für Korruptionsvorwürfe bei der Fifa lagen mir während meiner Amtszeit nicht vor."

Merkel: Transparenzinitiative innerhalb der Fifa nötig

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im angesichts des Korruptionsskandals bei der Fifa zu Aufklärung aufgerufen: "Auf jeden Fall bedarf es einer dringenden Transparenzinitiative innerhalb der Fifa", sagte Merkel in der Sendung "RTL Aktuell". "Ich finde, das muss auch sein mit Blick auf die Milliarden Fans, die der Fußball weltweit hat. Dann muss die Fifa die entsprechenden Entscheidungen fällen."

Unterdessen erklärte Sepp Blatter, der am Dienstag seinen Rücktritt als Fifa-Präsident angekündigt hatte, er arbeite bereits an Reformen des Fußball-Weltverbands. "Ich strebe ein umfassendes Reformprogramm an und weiß sehr genau, dass nur der Fifa-Kongress diese Reformen verabschieden kann. Das Exekutivkomitee hat zusätzlich eine besondere Verpflichtung, die Verantwortung für das Vorantreiben dieses Prozesses mitzutragen", so Blatter am Donnerstag.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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