1. Bundesliga: Dortmund siegt im Ruhrpott-Derby gegen Schalke 04
Archivmeldung vom 14.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBorussia Dortmund hat im Ruhrpott-Derby gegen den FC Schalke 04 mit 2:1 (1:1) gewonnen. Die weiteren Ergebnisse vom Samstagnachmittag: Hamburger SV - Hannover 96 1:0 (1:0), 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Nürnberg 0:2 (0:1), VfL Wolfsburg - FC Augsburg 1:2 (1:1), Bayer Leverkusen - Hertha BSC 3:3 (1:0).
In einer temporeichen und umkämpften ersten Hälfte ging Schalke durch einen abgefälschten Schuss von Farfan (9.) zunächst früh in Führung. BVB-Verteidiger Lukasz Piszczek gelang in der 17. Minute der Ausgleich. Im zweiten Durchgang blieb es eine ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten, den entscheidenden Treffer für den BVB erzielte schließlich Sebastian Kehl (63.).
Die wichtigsten Stimmen zu den Samstagnachmittagsspielen des 31.Spieltags der Fußball-Bundesliga bei Sky:
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund)...
...nach dem Spiel: "Man hat meiner Mannschaft heute schon angemerkt, wie intensiv das am Mittwoch war und wie intensiv das gegen diesen bärenstarken Gegner heute war. Wir haben alles rausgepresst, was noch drin war in dieser unglaublichen Woche mit den Spielen gegen Wolfsburg, Bayern und Schalke. Am Ende haben wir das ein bisschen glücklich gewonnen, aber das ist nicht so schlimm. Man kann in so einer langen Serie nicht alles haushoch überlegen nach Hause bringen. Das schaffen zwei drei Mannschaften auf der Welt, in Deutschland niemand. Deswegen bin ich absolut zufrieden heute."
...auf die Frage, ob es für seine Mannschaft keine Grenze gebe: "Doch, die haben wir heute auch gesehen. Wir mussten ganz brutal heute in das Spiel rein finden. Wir haben die Tore erzwungen."
...über die Siegesserie: "25 Spiele - das ist verrückt. Das wir das schaffen, ist nicht vorstellbar gewesen."
...über die Meisterschaft: "Klar wird es wahrscheinlicher mit diesem Erfolg heute. So lange wir keinen Grund haben, Sektkorken knallen zu lassen, werden wir es nicht tun. Das Ganze ist einfach viel zu schwer, wie man heute gesehen hat. Warum sollten wir uns mit etwas anderem beschäftigen, als damit Punkte zu sammeln und idealerweise die beste Saison unseres Lebens zu spielen, zumindest mal punktetechnisch. Dann werden wir sehen, ob es irgendwann etwas zu feiern gibt."
Sebastian Kehl (Borussia Dortmund)...
...über den Derbysieg und seinen entscheidenden Treffer: "Das ist erstmal ein Derbysieg und am Ende ein ganz wichtiger Sieg. Derbysiege, gerade hier auswärts, sind wahnsinnig schön, gerade dann, wenn man hier ein Tor schießt. Ich habe das schon ein paar Mal erlebt hier. Ich hoffe, dass mein Sohn zugeschaut hat. Der hat mich die ganze Zeit schon wieder kritisiert, weil ich zu wenige Tore gemacht hab."
...über den Titelkampf: "Ich denke, dass heute noch keine Entscheidung gefallen ist. Aber wir sind auf einem richtig guten Weg. Und wenn wir das so durchziehen, werden wir am Ende auch oben stehen. Wir müssen noch zwei Siege holen und das werden wir auch. Wir haben einen wahnsinnig guten Lauf, sind sehr, sehr stabil - das wird sich in den nächsten Wochen nicht ändern.
Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund) auf die Frage, wie wahrscheinlich der Meistertitel nun sei: "Wir haben ein wichtigen Schritt gemacht, wie schon am Mittwoch. Wenn es mathematisch von keinem anderen mehr anders auszurechnen ist, kann man uns gratulieren. Vorher nicht."
Sebastian Langkamp (FC Augsburg) über den wichtigen Augsburger Sieg: "Die Mannschaft zeigt einfach puren Willen und der ganze Verein lebt den Traum, ein zweites Jahr in der Bundesliga zu spielen. Wenn wir das schaffen, dann steigt hier eine Megasause."
Otto Rehhagel (Trainer Hertha BSC) über das 3:3 in Leverkusen: "Ich bin etwas enttäuscht. Wir hätten gewinnen können. Wir hätten einen Konter zum 4:2 setzen müssen, hätten meinen schachbrettartigen Kombinations-Konter spielen müssen. Das haben wir leider nicht gemacht. Und dann haben wir noch ein Tor kassiert - leider. Die Mannschaft hat aber eine sensationelle Moral bewiesen. Das Team hat gefightet wie Löwen und für die weiteren Spiele gezeigt, dass die Mannschaft intakt ist und Moral hat. Wir sind weiterhin im Rennen und geben uns nicht auf."
Pierre-Michel Lassogga (Hertha BSC) über das 3:3 in Leverkusen: "Wir sind überragend zurück gekommen, haben das Spiel gedreht. Jetzt ist es mir egal, dass wir noch das 3:3 kurz vor Schluss kassiert haben. Wir haben so gekämpft, um jeden Preis hier einen Punkt mitzunehmen. Ich bin stolz auf das Team und auch auf mich persönlich, dass wir hier noch so gefightet haben."
Simon Jentzsch (FC Augsburg) über den 2:1-Sieg in Wolfsburg: "Der Sieg war nicht verdient, aber wir haben drei schmutzige Punkte geholt. Das ist das Allerwichtigste."
Patrick Helmes (VfL Wolfsburg) über die Wolfsburg Europa-League-Ambitionen: "Das war nie ein Thema bei uns. Und wenn du so Spiele wie heute nicht gewinnst, bist du schlecht beraten, von so was zu träumen. Wir brauchen Punkte und so viele Spiele haben wir nicht mehr."
Mirko Slomka (Trainer Hannover 96) über die 0:1-Niederlage in Hamburg: "In der zweiten Hälfte waren wir dominanter und druckvoller. Aber echte Torchancen? Habe ich jetzt nicht gesehen."
Kuntz konsterniert: "Müssen in Kaiserslautern einen Neuanfang starten"
Nach der 0:2-Heimpleite gegen den 1. FC Nürnberg steht der 1. FC Kaiserslautern kurz vor dem Abstieg aus der Bundesliga. Die wichtigsten Lauterer Stimmen exklusiv bei Sky:
Stefan Kuntz (Vorstandsvorsitzender 1. FC Kaiserslautern)...
...über die mangelnde Einstellung der Mannschaft: "Ganz schlimm. Ich muss echt sagen, das ist emotional das Schlimmste, was ich bisher erlebt habe. Ich muss sagen, das Auftreten hat mit dem 1. FC Kaiserslautern nichts zu tun. Generell sind wir für die Stimmung zuständig. Egal über was man redet, Ehre, Anstand, Professionalität - Tugenden, die man vom 1. FC Kaiserslautern erwarten kann... Das war heute mit Abstand zu wenig. Mir fehlt das richtige Wehren, ich sehe keine Wut, keinen Zorn, sich mit allem, was man hat, sich gegen das zu stemmen. Damit meine ich nicht nur den Abstieg, sondern auch die schlechte Stimmung, die wir mitnehmen in die neue Saison, was dann nachher sehr schwer wird, das wieder umzudrehen."
...über die Verantwortung für das schlechte Abschneiden: "Als Allererster stelle ich mich hier der Verantwortung. Ich trage die Verantwortung und muss sagen, ich bin enttäuscht, dass ich das nicht so rüberbekommen habe, dass die Mannschaft hier einen anderen Auftritt hingelegt hat. Krassimir Balakov ist da außen vor."
...auf die Frage, wie viel Hoffnung er noch habe: "Nach dem Auftritt heute gar keine mehr."
...über die Zukunftsplanungen: "Ich weiß nicht, wie lange das momentane Gefühl dauert, bis man alles verkraftet hat. Dann werden wir Entscheidungen nach vorne treiben, wo wir uns nach neuen Spielern umschauen und dem ein oder anderen sagen werden, dass der FCK und der Spieler getrennte Wege gehen. Weil wir müssen hier einen Neuanfang starten, damit wieder ein bisschen Hoffnung und ein bisschen Euphorie aufkeimt. Mir fehlt auch da bis ins letzte der Beweis, dass man für den FCK bereit ist, restlos alles zu geben."
Krassimir Balakov (Trainer 1. FC Kaiserslautern) über die aussichtslose Situation der Lauterer: "Ich habe immer Hoffnung, ich habe immer Hoffnung. Aber das ist verdammt schwer und ein wenig unrealistisch. Aber solange Hoffnung da ist, versuchen wir zu kämpfen."
Matthias Abel (1. FC Kaiserslautern) über den fast feststehenden Lauterer Abstieg: "Das ist mit eine der schwersten Stunden, die man als Sportler erlebt. Man probiert einfach immer weiter, voranzugehen, aber es funktioniert nicht sehr viel."
Olcay Sahan (1. FC Kaiserslautern) über die Lauterer Misere: "Es ist sehr bitter wenn man 20 Spiele kein Spiel gewinnnt. Dann findet man keine Worte."
Heynckes gratuliert Dortmund: "Verdient Meister"
Im Vorlauf der Samstagabend-Partie des 31.Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und FSV Mainz 05 äußerte sich Bayern-Trainer Jupp Heynckes bei Sky zum 2:1-Sieg von Tabellenführer Borussia Dortmund bei Schalke 04.
Jupp Heynckes: "Ich habe gestern in der Presskonferenz schon ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass sich Dortmund das nicht mehr nehmen lässt. Das heutige Spiel hat das auch bestätigt. Sie sind fast durch. Man muss sagen, sie werden auch verdient Deutscher Meister, weil sie eine konstante Saison gespielt haben, weil sie wirklich letztendlich sich immer wieder fokussiert haben auf die nächste Begegnung. Die Mannschaft hat prima gespielt und hat es auch verdient, Deutscher Meister zu werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur