Philipp Lahm hat Verständnis für Gündogan und Özil
Archivmeldung vom 11.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttKöln. Ex-Nationalmannschafts-Kapitän Philipp Lahm (34) hat dafür geworben, Verständnis für die beiden durch Fotos mit dem türkischen Präsidenten Erdogan in die Kritik geratenen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil aufzubringen.
"So ist Deutschland eben auch - ein wenig widersprüchlich. Ich habe Mesut und Ilkay als Personen kennengelernt, die sich immer in die Nationalmannschaft eingebracht haben. Wenn ich einen Fehlpass spiele, muss ich schauen, dass ich den Ball wieder zurückbekomme. Sie wissen, was sie an Deutschland haben, das wurde ihnen jetzt noch einmal verdeutlicht", sagte Lahm "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Express" (Montagausgabe). Auch zum aktuellen WM-Kader nahm Lahm Stellung - beispielsweise zur Nicht-Nominierung von Leroy Sané: "Als Bundestrainer muss man Entscheidungen aus Überzeugung treffen. Er weiß durch seine Erfahrung, was er braucht. Das macht er auch nicht gegen einen Spieler, sondern weil ihm eine andere Option lieber ist. Ich glaube nicht, dass es für Joachim Löw eine Rolle spielt, ob einer zum Beispiel eine dicke Uhr trägt. Wenn ich Leroy Sané bei Manchester City spielen sehe, habe ich nicht den Eindruck, dass er da einen auf dicken Max macht. Er hatte ja auch keine großartigen Eskapaden."
Er glaube nicht, dass der Bundestrainer seine Entscheidung aus Gründen getroffen habe, die nichts mit dem Sportlichen zu tun haben. Der Mannschaft bescheinigte er ein hohes Niveau. Deutschland zähle wieder zu den Favoriten. "Wir haben Nachwuchsspieler, die jetzt in der Verantwortung stehen. Ich war 2014 mit 30 Jahren schon sehr erfahren. Ich weiß nicht, wer jetzt von denen schon 30 ist, viele sind es aber nicht. Wir haben viele Spieler, die eine Menge Spielpraxis haben und eine Super-Mannschaft für dieses Turnier." Lahm ist Botschafter für die deutsche EM-Bewerbung 2024. "Wir wollen die EM 2024 nach Deutschland holen. Das machen wir zielorientiert, aber wir wollen die Regeln einhalten und transparent sein. Ein Erfolg ist für mich nur nachhaltig, wenn ich Regeln eingehalten habe. Regeln zu brechen, ist für mich kein Erfolg. Wir wollen unsere Vorteile herausstellen und zeigen, wie schön es ist, in einer Demokratie- und einem Rechtsstaat zu leben. Ich habe im Fußball gelernt: Wenn man sich in den richtigen Momenten auf seine Stärken konzentriert, dann geht man als Sieger vom Platz."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)