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VIESSMANN Tour de Ski: "Tough im Matsch"

Archivmeldung vom 28.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Petter Northug, Norwegens Ausnahme-Langläufer, kommt mit einem eigenen Bus. Bild: VIESSMANN/NordicFocus
Petter Northug, Norwegens Ausnahme-Langläufer, kommt mit einem eigenen Bus. Bild: VIESSMANN/NordicFocus

Selten musste die VIESSMANN Tour de Ski so viele Fragen beantworten, wie in diesem Winter. Das mittlerweile zur Tradition gereifte Mehretappenrennen der Skilanglaufzunft bietet auch in seiner siebten Auflage Neues, Bewährtes und Überraschendes. Zu den Neuerungen zählt der erstmalige Halt in einem Schweizer Etappenort – sicherlich auch eine Verbeugung vor dem dreifachen Tour-Sieger Dario Cologna. Am Neujahrstag wird praktisch vor der Haustür des Schweizers gesprintet.

Cologna ist der große Favorit auf den Gesamtsieg, wenngleich die Konkurrenz nichts unversucht lässt, die Erfolgsserie des Eidgenossen zu stoppen. Petter Northug, Norwegens Ausnahme-Langläufer, kommt in diesem Winter nicht einfach zur Tour, er erscheint. Und zwar mit einem eigenen Bus! Das Gefährt könnte zwar bequem die gesamte norwegische Nationalmannschaft aufnehmen, ist allerdings „König Petter“ zum alleinigen Gebrauch vorbehalten. Damit sich der Meister zwischen den Rennen mal kurz aufs Ohr legen kann oder eine warme Suppe einnehmen darf. Meint nicht der Herrscher des Langlaufs höchst selbst, sondern vielmehr Derart königlichen Luxus hat die Konkurrenz zwar nicht zu bieten, an großen Autos herrscht dagegen auch anderswo kein Mangel.

Deutschlands Langlauf-Team zieht in diesem Winter nach und erscheint in Oberhof mit eigenem Wachs-Truck. Die Konsequenz: Am Grenzadler werden die Stellplätze knapp, denn mittlerweile drängen sich sieben Lastkraftwagen größerer Dimension im Wachsbereich. Ein polnisches Fahrzeug dieser Größe sucht man allerdings vergebens. Dafür ist die größte „Tour-de-Ski-Sportlerin“ am Start, Justyna Kowalczyk. Die Olympiasiegerin und zweifache Weltmeisterin möchte kurz vor ihrem 30. Geburtstag das Kunststück fertigbringen, die „Lange Schleife“ durch Deutschland, die Schweiz und Italien zum vierten Mal in Folge für sich zu entscheiden.

Für die erfolgsverwöhnten Norweger wäre das sicherlich kein schönes Szenario. Denn im Mutterland des Skilanglaufs wartet man seit Beginn der Tour vergeblich auf einen Gesamtsieg bei Männern oder Frauen. Und auch bei der siebten Auflage stehen die Chancen nicht eben gut. Denn Marit Björgen muss passen. Die VIESSMANN-Tour war noch nie der Lieblingsparcours der Norwegerin. Trotzdem war die Fachwelt überrascht, als die Gesamtweltcupsiegerin des letzten Skiwinters kurz vor dem Tour-Start ihren Verzicht mit Herzproblemen begründete. In Deutschland hörte man da ganz genau hin, denn auch hier hatte einer der Tour-Helden vor Weihnachten mit Herzproblemen zu kämpfen: Axel Teichmann musste wegen Herzrhythmusstörungen auf die Weltcups in Kanada verzichten, ließ sich in München untersuchen und sagte im Gegensatz zu Björgen seinen Start zu. Teichmann hatte im vergangenen Jahr mit seinem Erfolg in Oberhof für den einzigen deutschen Weltcuperfolg gesorgt. Ein Zustand, den die Schützlinge von Bundestrainer Frank Ullrich in diesem Winter schon hinter sich gelassen haben. Immerhin sorgte Tim Tscharnke in Canmore für den ersten Erfolg der DSV-Läufer in diesem Winter, Tobias Angerer – erster Tour-Gesamtsieger – ließ mit den Plätzen drei und vier bei den Rennen in Übersee ebenfalls aufhorchen. Gespannt sein darf man aus deutscher Sicht auch auf das Comeback von Franz Göring. Der siegte einst bei der Erstauflage der Tour bei einer Etappe in Oberstdorf – inzwischen aber flog der Thüringer, gehandicapt durch zahlreiche Krankheiten, Verletzungen und Formschwäche, vorübergehend aus dem Kader – will nun aber wieder an die Tür zur Nationalmannschaft anklopfen. Etwas weniger erwarten die Läuferinnen um die Vorjahressechste Katrin Zeller, wenngleich ein Platz unter dem Top-Ten der Gesamtwertung wieder ein tolles Resultat wäre. Wie auch immer: Die entscheidende Frage lautet auch bei der siebten Auflage der VIESSMANN Tour de Ski: Wer steht als zuerst auf der Alpe Cermis? Die engültige Antwort gibt es am Dreikönigstag. Falls das Wetter mitspielt. Denn noch so eine der völlig offenen Fragen lautet: Wird es endlich kalt in Mitteleuropa oder mutiert der Skilanglauf zum Jahreswechsel 2012/13 zum Frühlingsrennen?

Quelle: VIESSMANN Werke GmbH & Co. KG

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