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Deutsche fordern umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen zur Fußball-Weltmeisterschaft

Archivmeldung vom 21.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bereitschaft der Deutschen, während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen in Kauf zu nehmen, ist überaus groß. Verantwortliche aus Politik und Polizei können mit breiter Unterstützung rechnen, wenn sie umfassende Schutzmaßnahmen zur WM ergreifen.

Ob massiver Polizeieinsatz, Platzverweis oder auch vorbeugende Inhaftierung von Hooligans - die Zustimmung zu diesen Maßnahmen liegt bei jeweils um die 90 Prozent. Dies ergibt das "WM-Sicherheitsbarometer" von Steria Mummert Consulting.

Allgemein akzeptiert werden auch Einreiseverbote und breit angelegte Videoüberwachung des öffentlichen Raums sowie Leibesvisitationen und Taschenkontrollen. 69 Prozent der Befragten geben an, sie wären während der WM auch mit dem politisch heiß umstrittenen Einsatz der Bundeswehr im Inland einverstanden, wenn es der Abwehr terroristischer Anschläge diene. Biometrische Untersuchungen - also das Identifizieren von Personen anhand von Fingerabdrücken oder Fotos - finden bei 52 Prozent der Befragten Zustimmung. Diese Form der Eintrittskontrolle ist offensichtlich ungewohnt und hat daher eine deutlich geringere Akzeptanz als die klassische Ausweiskontrolle. Da diese Maßnahme an sich akzeptiert ist, ist von einer Gewöhnung im Laufe der Zeit auszugehen.

Ursache für die hohe Unterstützung umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen sind Befürchtungen der Bundesbürger, dass es während der WM 2006 zu Ausschreitungen kommen könnte. Zwei Drittel der Befragten sehen randalierende Fans trotz aller Kontrollen auch in den Stadien als wahrscheinlich an. Immerhin 42 Prozent halten es für realistisch, dass Spiele wegen Terrordrohungen abgesagt werden müssen. Fast ebenso viele (39 Prozent) sind deshalb davon überzeugt, dass auch die Bundeswehr zum Schutz von Fans, Stadien und Bevölkerung zum Einsatz kommt. Ein knappes Viertel der Befragten geht sogar davon aus, dass es zu einem terroristischen Anschlag während der WM kommen wird.

Demgegenüber harmlos sind die weiteren befürchteten Beeinträchtigungen: 94 Prozent sind sich sicher, dass sie wegen Kontrollen vor den Stadien lange warten müssen. 89 Prozent vertrauen auch nicht den aufwändigen Plänen zur Verkehrsführung: Sie sind überzeugt, dass sowohl Straßen als auch Nahverkehr dem Transport der Fanmassen nicht gewachsen sind und es zu Chaos kommt.

Die Umfrage ergab ebenfalls, dass eine breite Mehrheit der Überzeugung ist, Deutschland habe bei der WM im eigenen Land keine Chance: Drei von vier Deutschen sind skeptisch, und fast jeder Siebte hält den Gewinn des Titels durch die eigene Mannschaft für ausgeschlossen. Nur ein knappes Viertel der Befragten hält einen Triumph für wahrscheinlich. Darunter ist mit fünf Prozent nur eine denkbar kleine Fraktion unerschütterlicher Optimisten, die den Sieg sogar für sehr wahrscheinlich hält.

Basis der Ergebnisse ist eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid für Steria Mummert Consulting unter 1.000 Personen in Deutschland zu ihrer Einschätzung der Sicherheitslage in Deutschland während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Die Umfrage erfolgte im November 2005 und ist repräsentativ.

Quelle: Pressemitteilung Steria Mummert Consulting

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