Deutsche fordern strenge Sicherheit bei der WM 2006
Archivmeldung vom 23.05.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bereitschaft der Deutschen, während der FußballWeltmeisterschaft 2006 umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen in Kauf zu nehmen, ist überaus groß. Ob gegen randalierende Hooligans oder terroristische Anschläge - die Zustimmung zu Maßnahmen der Gefahrenabwehr liegt bei 90 Prozent.
Damit kann auch die bayerische
Polizei bei ihren Schutzmaßnahmen zur WM mit breiter Unterstützung
rechnen. Dies ergibt das "WM-Sicherheitsbarometer" von Steria Mummert
Consulting.
Für wie wahrscheinlich halten Sie eine Beeinträchtigung der
öffentlichen Sicherheit bei der Fußball-WM 2006 durch folgende
Gruppen?
Anteil der Nennungen "höchst wahrscheinlich" und "wahrscheinlich"
1. Betrunkene Fans 90 %
2. Taschendiebe 90 %
3. Randalierende Hooligans 85 %
4. Große Ansammlungen von Fans vor Stadien und in Städten 84 %
5. Zuschauer in den Stadien, die mit Gegenständen werfen 68 %
6. Begeisterte Fans in Autokorsos 67 %
Quelle: WM-Sicherheitsbarometer
Ursache für die hohe Akzeptanz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen
sind Befürchtungen der Bundesbürger, dass es während der WM 2006 zu
Ausschreitungen kommen könnte. Am wahrscheinlichsten sind nach
Ansicht von 90 Prozent der Befragten Belästigungen durch betrunkene
Fans.
Randalierende Hooligans und große Ansammlungen von
Fußballanhängern sehen über 80 Prozent der Deutschen als potentielle
Bedrohung für die öffentliche Sicherheit an. Aber auch einen Anstieg
von Vermögensdelikten hält eine beträchtliche Zahl der Befragten für
wahrscheinlich. So rechnen 90 Prozent mit florierenden Geschäften bei
den Taschendieben.
88 Prozent der Deutschen sprechen sich für polizeiliche
Schutzmaßnahmen gegen terroristische Anschläge aus. 90 Prozent
fordern ein umfangreiches Sicherheitsprogramm gegen gewaltbereite
Fans. Betrunkene Fußballanhänger oder Hooligans sollen demnach vor
den Spielen und auch innerhalb der Stadien polizeilich beaufsichtigt
beziehungsweise vorbeugend inhaftiert werden. Aber auch den
Taschendieben muss nach Ansicht einer Mehrheit von 87 Prozent von den
Sicherheitsbehörden das Handwerk gelegt werden.
Wie wichtig ist für Sie die Abwehr folgender Gefahren bei der WM
2006?
Anteil der Nennungen "sehr wichtig" und "wichtig"
1. Randalierende Hooligans 92 %
2. Gewaltausschreitungen durch große Ansammlungen von
Fans 90 %
3. Terroristischer Anschlag 88 %
4. Verletzung von Spielern und Zuschauern in den Stadien
durch Gegenstände, die von Zuschauern geworfen werden 87 %
5. Taschendiebstahl 87 %
6. Belästigung durch betrunkene Fans 82 %
7. Gefährdung der Verkehrssicherheit durch Autokorsos
begeisterter Fans 66 %
Quelle: WM-Sicherheitsbarometer
Die Forderung nach strengen Sicherheitsmaßnahmen schließt die
Bereitschaft der Befragten ein, auch selbst Einschränkungen in der
persönlichen Sphäre zu tolerieren. 86 Prozent akzeptieren eine breit
angelegte Videoüberwachung des öffentlichen Raums sowie
Leibesvisitationen und Taschenkontrollen. Biometrische Untersuchungen
- also das Identifizieren von Personen anhand von Fingerabdrücken
oder Fotos - finden bei 52 Prozent der Befragten Zustimmung. Diese
Form der Eintrittskontrolle ist ungewohnt und hat daher eine deutlich
geringere Akzeptanz als die klassische Ausweiskontrolle.
Insgesamt sehen 89 Prozent der Befragten die deutschen
Sicherheitsbehörden gut bis sehr gut auf die WM 2006 vorbereitet.
Dabei ist das Vertrauen nicht in allen Regionen Deutschlands gleich
ausgeprägt. Im Norden mit zwei Austragungsorten und im Westen mit
drei WM-Städten gehen 80 bis 89 Prozent der Menschen davon aus, dass
die Sicherheitsvorkehrungen gut sind. In weiten Teilen
Ostdeutschlands herrscht dagegen größere Skepsis: Hier schenken nur
zwischen 70 und 79 Prozent den Sicherheitsbehörden ihr Vertrauen. Im
Sinne des Mottos der bayerischen Polizei "Mit Sicherheit gute Spiele"
blicken mehr als 90 Prozent der Bajuwaren der WM 2006 ausgesprochen
entspannt entgegen.
Basis der Ergebnisse ist eine Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid für Steria Mummert Consulting
unter 1.000 Personen in Deutschland zu ihrer Einschätzung der
Sicherheitslage in Deutschland während der FußballWeltmeisterschaft
2006. Die Umfrage erfolgte im April 2006 und ist repräsentativ.
Quelle: Pressemitteilung Faktenkontor GmbH