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Eishockey-WM: Schweiz schlägt nach Schweden auch Kanada

Archivmeldung vom 06.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2013
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Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft hat nach ihrem 3:2-Sieg gegen Gastgeber Schweden mit einem 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen über Kanada für die nächste Überraschung bei der Weltmeisterschaft in Stockholm und Helsinki gesorgt. Das Team des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. (DEB) agiert bei seinem schweren Einstand in die 2013 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft mit den Favoriten weiter auf Augenhöhe: Zwei Tage nach dem Punktgewinn gegen Finnland trotzt die Mannschaft von Bundestrainer Pat Cortina auch Rekord-Weltmeister Russland alles ab und mussten sich dem Titelverteidiger erst in einer heißen Schlussphase mit 1:4 (0:1, 0:1, 1:2) - und um mindestens zwei Tore zu hoch - geschlagen geben.

Die Eidgenossen waren am Sonntag durch einen Treffer von Denis Hollenstein im ersten Drittel in Führung gegangen, ehe Andrew Ladd und Matt Read für Kanada erfolgreich waren. Nino Niederreiter rettete mit seinem Treffer zum 2:2-Ausgleich die Schweizer in die torlose Verlängerung. Die Entscheidung zugunsten der Eidgenossen fiel erst mit dem 16. Penalty: Nachdem Reto Suri seinen Versuch verwertet hatte, scheiterte Matt Duchene an Torhüter Martin Gerber, wodurch die Schweizer den Sieg gegen den Favoriten aus Nordamerika perfekt machten.

DEB-Team - Auf Augenhöhe mit Russland

Der Russen-Triumph hatte dabei einen Namen: Ilya Kovalchuk. Mit drei Treffern setzte Russlands Super-Star das DEB-Team fast im Alleingang matt. Bereits am Montagnachmittag hat das Team von Bundestrainer Pat Cortina die nächste Gelegenheit, den ersten WM-Sieg einzufahren. Um 15:15 Uhr geht es dann gegen die Slowakei. SPORT1 ist ab 15:00 Uhr live dabei.

Die 91. Niederlage gegen Russland hatte auch einen bitteren Beigeschmack: Sechs Minuten vor Ende hatte Berlins André Rankel den Ausgleich zum 2:2 markiert, doch entschieden die Unparteiischen auf Torraum-Abseits. "Russland spielt sehr schnell und ist im Eins gegen Eins sehr gefährlich. Wir müssen wirklich aufpassen und mit mannschaftlicher Geschlossenheit dagegenhalten", hatte Kölns John Tripp vor der Partie noch gewarnt.

Dies bestätigte die "Sbornaja" von der ersten Sekunde an: Bereits unmittelbar nach dem Start-Bully konnte Eisbär Frank Hördler die Scheibe gerade noch von der Linie kratzen. Im Anschluss fand die deutsche Mannschaft jedoch zur von John Tripp angekündigten Marschroute und hielt die Offensivbemühungen der Russen selbstbewusst im Zaum. Lediglich vier Schüsse bekam Mannheims Dennis Endras in dieser Phase auf seinen Arbeitsplatz. Im Vorwärtsgang gefiel die Nationalmannschaft ihrerseits durch freche, schnörkellose Attacken, so dass Jens Baxmann (14.) und Niki Goc (17.) zu guten Einschussmöglichkeiten kamen - jedoch knapp verpassten.

Wer dachte, Russland würde wie die Feuerwehr in das zweite Drittel starten, sah sich getäuscht. Das Cortina-Team hatte die besseren Chancen, scheiterte aber erneut an Semyon Varlamov im russischen Tor. In der 24. Spielminute demonstrierte der der Rekordweltmeister dann allerdings eindrucksvoll, was Effizienz bedeutet: Deutschland brachte die Scheibe nicht aus dem Verteidigungsdrittel und Ilya Kovalchuk bedankte sich auf seine Art. Unbeeindruckt hielt die Nationalmannschaft jedoch dagegen und an ihrer Taktik fest: Die hochdotierten Russen kamen kam kaum zu Möglichkeiten - derweil Iserlohns Michael Wolf in Überzahl gleich drei Gelegenheiten zum Ausgleich hatte.

Und so kam es, wie es kommen musste: Der Weltmeister lehnte sich zurück und verließ ganz auf die Offensiv-Qualitäten seines Super-Stars Kovalchuk, der auch eine kleine Unachtsamkeit in der deutschen Hintermannschaft nutzte und für das 2:0 (31.) sorgte. Deutschland steckte auch diesmal nicht auf und hatte unmittelbar darauf Pech, als der Schuss von Frank Mauer nur an den Pfosten klatschte.

Im Schlussdrittel stellte sich für die deutsche Mannschaft endlich auch das nötige Glück ein: In Überzahl brachte der erneut überragende Christian Ehrhoff die Scheibe in Richtung Tor und John Tripp stocherte den Puck zum lange überfälligen Anschlusstreffer über die Linie. Deutschland in der Folge mit Oberwasser: John Tripp (53.) verpasste aus dem Slot den Ausgleich und ganz bitter wurde es fünf Minuten vor dem Ende, als Berlins André Rankel die Scheibe über die Linie brachte, aber die Schiedsrichter auf Torraumabseits entschieden. In der Schlussphase setzte Deutschland alles auf eine Karte und Ilya Kovalchuk (59.) nutzte die Gelegenheit, um den Hattrick und den russischen Sieg perfekt zu machen. Das 4:1 in das verwaiste deutsche Gehäuse durch Denis Kokarev (60.) hatte nur noch statistischen Wert.

Stimmen zum Spiel

Pat Cortina (Bundestrainer): „Es war das Spiel, wie wir es erwartet haben. Russland hat seine Chancen alle genutzt. Es ist schade, wir haben gut gespielt und hätten ein besseres Ergebnis als das 1:4 verdient gehabt. Jetzt müssen wir unsere Linie halten, schon morgen haben wir das nächste schwierige und wichtige Spiel gegen die Slowakei.“

André Rankel: „Es war heute wie schon gegen Finnland am Freitag ein sehr, sehr guter Auftritt von uns. Leider haben zwei kleine Fehler sofort zu Gegentoren geführt. Ich finde, wir hatten sogar ein wenig mehr vom Spiel. Ein Remis, oder zumindest der Treffer zum 2:2, wäre gerecht gewesen. Meiner Meinung nach war das ein reguläres Tor von mir. Christian Ehrhoff ist von seinem Gegenspieler in den Torraum gedrückt worden. Aber wir müssen das so akzeptieren, wie es die Schiedsrichter gesehen haben. Das 1:4 spiegelt jedenfalls nicht den Spielverlauf wieder. Jetzt gilt es, die Konzentration auf das Spiel gegen die Slowaken zu legen.“

Christian Ehrhoff: „Es ist schon etwas frustrierend, wenn man in beiden Spielen gegen Finnland und heute gegen die Russen nur einen Punkt geholt hat. Angesichts der Leistung in den beiden Partien wären ein paar mehr Zähler schon verdient gewesen. Aber unser Auftritt war erneut super. Wir hatten in meinen Augen auch mehr vom Spiel, allerdings hat die russische Mannschaft immer zur richtigen Zeit die Tore gemacht. Dennoch waren wir wieder auf Augenhöhe. Leider wurde André Rankels Treffer nicht gegeben. In meinen Augen war das ein reguläres Tor, da ich in den Torraum gedrückt wurde. Aber wir können es jetzt nicht mehr ändern und müssen das so akzeptieren.“

Nikolai Goc: „Wieder waren es 60 gute Minuten von uns. Leider wurde das 2:2 nicht gegeben, die Schiedsrichter haben halt anders entschieden. Das ist nur schwer zu verstehen, warum solch ein Treffer einem bei einer WM verwehrt bleibt. Dann nämlich läuft so ein Spiel noch anders. Aber leider ist das jetzt nicht mehr zu ändern. Wichtig ist, dass wir die gleiche Leistung schon morgen gegen die Slowaken abrufen.“

Jens Baxmann: „Wir konnten uns im Vergleich zum ersten Spiel gegen Finnland nochmals steigern und hatten erneut die Chance, etwas mitzunehmen. Man hat gesehen, was Russland für eine individuelle Klasse besitzt. Sie sind einfach effektiver. Wir hatten auch richtig gute Chancen. Aber das ist halt der Unterschied zwischen dem Rekordweltmeister und unserem Team. Dennoch gibt uns die Partie Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.“

Quelle: dts Nachrichtenagentur / DEB - Deutscher Eishockey Bund

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