Tour-de-France-Direktor Prudhomme: Mehrere deutsche Städte bewerben sich als Etappenort
Archivmeldung vom 24.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittChristian Prudhomme, seit 2007 Direktor der Tour de France, hat bestätigt, dass sich gleich mehrere deutsche Städte als Start- oder Etappenort einer künftigen Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt bewerben. "Hier bei der Tour waren Bürgermeister und Stadträte aus Mannheim, Düsseldorf und Münster. Sie haben sich angesehen, wie die Atmosphäre der Tour ist, wie die technische Organisation abläuft. Es gibt Interesse sowohl für den Grand Départ als auch für einzelne Etappen", sagte Prudhomme der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe).
Ob eine Stadt ausgewählt wird, werde laut Tour-Chef nicht allein daran entschieden, wie viel Geld sie bereit ist, der Tour-Organisation ASO zu zahlen. "Wir suchen immer nach der Leidenschaft. Die bringt die Welt voran. Nicht das Geld. Die Atmosphäre ist wichtig", so Prudhomme. Das offenbar wieder steigende Interesse in Deutschland führt er auf die Erfolge deutscher Radprofis zurück. "Seit 2013 hat Deutschland mit Marcel Kittel, Tony Martin, André Greipel und zuletzt Simon Geschke 18 Etappen gewonnen - in drei Jahren! Deutschland ist eine Macht im Radsport", sagte Prudhomme.
In Sachen Doping sieht er den Radsport auf einem besseren Weg als zu Beginn seiner Amtszeit, glaubt aber auch nicht an die komplette Sauberkeit im Fahrerfeld. "Wir haben Fortschritte gemacht, leben aber nicht in einer perfekten Welt. Betrug ist ein Teil von ihr, nicht nur im Sport", betonte Prudhomme, der in der Diskussion um Leistungsdaten und deren Einbindung ins Antidoping-Monitoring noch keine feste Meinung hat: "Manche Experten sagen ja, andere nein. Wenn es den Betrug zu vermindern hilft, soll man es nicht ausschließen."
Quelle: neues deutschland (ots)