Christoph Daum vor rheinischem Derby: "Köln kann nur gewinnen"
Archivmeldung vom 06.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor der Bundesliga-Partie zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr) sieht Christoph Daum, Ex-Trainer beider Clubs, den FC in einer komfortablen Situation: "Köln kann nur gewinnen. Leverkusen kann nur Schadenfreude ernten. Insofern ist die Situation für Köln angenehmer", sagte Daum dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe).
Daum erinnert sich gut an die Zeit, als er zwischen 1986 und 1990 zum ersten Mal den 1. FC Köln trainierte. "Wir hatten die viel größere Zahl an Fans, an Mitgliedern. Die viel größere fußballerische Bedeutung, auch international. Wir haben von oben auf die Leverkusener geschaut und gar nicht gesehen, dass die längst dabei waren, an uns vorbeizuziehen."
Der 62-Jährige war zweimal mit dem FC und dreimal mit Bayer 04 deutscher Vize-Meister. Als Trainer arbeitet er nicht mehr, seit er im März 2014 beim türkischen Erstligisten Bursaspor entlassen wurde. Den türkischen Fußball verfolge er aber nach wie vor - auch die Entwicklung der deutschen Stürmer Lukas Podolski und Mario Gomez: "Podolski hat einen guten Einstieg geschafft und gehört bei Galatasaray zu den besseren Spielern, hat aber den Nachteil, dass Mario Gomez für Besiktas trifft wie verrückt. Gomez ist der Shootingstar in Istanbul. So etwas haben sie sich bei Galatasaray von Podolski versprochen", sagte Daum. Mit den Istanbuler Vereinen Besiktas und Fenerbahce war er jeweils türkischer Meister.
Gomez wurde am Freitag von Bundestrainer Joachim Löw erstmals nach langer Unterbrechung für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft berufen. Daum hatte sich schon vor einiger Zeit für eine Rückkehr des Torjägers ins DFB-Team ausgesprochen. "Bei Mario Gomez ist es so, dass ihm die Spielweise von Besiktas sehr entgegenkommt. Sie spielen viel über die Flügel und arbeiten mit vielen Flanken, das ist für ihn natürlich gut. Aber diese Spielweise gibt es in der Nationalmannschaft nicht, da sind hohe Bälle verpönt." Im Falle Podolskis hingegen will Daum abwarten: "Bei Lukas ist es so, dass er sehr gut angekommen ist - aber eine echte Bilanz kann man erst gegen Ende der Saison vornehmen."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)