Uefa-Experte widerspricht Pressestelle - "Verdeckte Ermittlungen" zu Bayern-Spiel
Archivmeldung vom 31.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Mitglied der Disziplinarkommission des europäischen Fußballverbandes beharrt entgegen der offiziellen Uefa-Darstellung darauf, dass wegen des Manipulationsverdachts in der Partie St. Petersburg gegen Bayern München intensiv ermittelt werde. Dass in dieser Angelegenheit nicht mehr ermittelt werde, sei "völlig falsch", sagte am Montagnachmittag das Kommissions-Mitglied stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern. Es handele sich vielmehr um "verdeckte Ermittlungen".
stern.de liegt außerdem die Bestätigung für aktuelle Ermittlungen der Uefa auch schriftlich vor. Auf die Frage, ob die Uefa gegen den FC Bayern München wegen Manipulation im Halbfinale des Uefa-Cups 2008 ermittele, antwortete das Mitglied der Disziplinarkommission am Mittwoch, 26. Mai 2010, 8.53 Uhr: "Wir ermitteln rund um behauptete Zahlungen zwecks Spielmanipulation des Halbfinalrückspiels Zenith vs. Bayern. Daraus kann sich eine Ermittlung gegen Funktionäre und Spieler durchaus ergeben".
Mit dieser Aussage konfrontierte stern.de am Montagnachmittag die Pressestelle der Uefa. Die Erwiderung: "Die Antwort der Uefa-Disziplinar-Kommission: Unter Berufung auf das Ermittlungsgeheimnis enthält sich die Uefa jeglichen Kommentars zu dieser Angelegenheit." Man darf dies als Eingeständnis werten, dass es tatsächlich aktuell laufende Ermittlungen gibt. Die Pressestelle war nicht bereit, auf den offensichtlichen Widerspruch zwischen Pressemitteilung und Experten-Äußerung einzugehen.
Quelle: stern