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Werder macht's unötig spannend, aber behält die Nerven

Archivmeldung vom 18.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Werder Bremen
Werder Bremen

Aufatmen im Werder-Lager: Der nach einer 2:0-Führung schon sicher geglaubte Sieg im Auftaktspiel der Europa-League-Gruppenphase bei CD Nacional Funchal ist trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs doch noch geglückt.

"Nach dem 2:2 hatte ich einen ziemlich dicken Hals, weil wir vorher noch die große Chance zum 3:0 gehabt haben", gestand der nach dem Abpfiff wieder beruhigte Werder-Torwart Tim Wiese. Besonders erleichtert über den Sieg zeigte sich Mittelfeldspieler Philipp Bargfrede, der kurz vor dem Anschlusstreffer freistehend aus sieben Metern die von Wiese angedeutete Großchance verpasst hatte und danach wie vom Blitz getroffen zusammensackte. "Ich war so enttäuscht und habe gedacht, das kann doch einfach nicht wahr sein! Das war so eine große Chance, ich wollte unbedingt mein erstes Pflichtspieltor machen und dann fielen auch noch ganz schnell die beiden Tore zum Ausgleich. Da macht man sich danach schon Gedanken", so das Werder-Eigengewächs, das in einem Punktspiel erstmals über 90 Minuten auf dem Platz stand.

Trotz des insgesamt hochverdienten Bremer Sieges waren auch die anderen Werderaner nicht mit der gesamten Partie zufrieden. "In der ersten Halbzeit haben wir den Ball gut laufen lassen, aber zu wenig auf Abschluss gespielt", konstatierte Kapitän Torsten Frings. Cheftrainer Thomas Schaaf sah diesbezüglich in Halbzeit zwei zwar Verbesserungen, haderte aber damit, dass sein Team das Spiel noch einmal spannend gemacht hat: "In der zweiten Hälfte haben wir die Räume wesentlich besser genutzt und auch Tore gemacht. Aber es war unnötig, den Sieg durch die zwei Gegentore nach Standards zu gefährden. Wenn man am Gegenspieler war, war man zu passiv bzw. die Zuordnung stimmte nicht. Es war aber positiv, dass wir trotzdem wieder zurückgefunden haben und den Siegtreffer erzielen konnten." Frings pflichtete bei: "Zum Glück haben wir, nachdem wir zweimal geschlafen haben, die Nerven behalten. Wir wollen das Beste aus der Europa League machen und da ist es wichtig auch mal einen eher unscheinbaren Sieg einzufahren."

Zusätzliche Tor-Schiedsrichter "müssen den klaren Elfmeter sehen"

Eine Besonderheit am Nachfolgewettbewerb zum UEFA-Cup waren die beiden im groß angelegten Experiment zusätzlich angesetzten Schiedsrichter-Assistenten auf der Torlinie. Ganz zufrieden mit der Tor-Richter-Premiere waren die Bremer jedoch nicht, vor allem nicht Aaron Hunt, der beim Stand von 2:2 direkt vor den Augen des zusätzlichen Referees auf der Strafraumgrenze umgegrätscht wurde, jedoch weder einen Freistoß noch einen Elfmeter zugesprochen bekam. "Im Grundsatz sind die sechs Schiedsrichter keine schlechte Sache, aber dann müssen sie auch solche Sachen sehen, wie den klaren Elfmeter", so der Gefoulte. Tim Wiese drückte es drastischer aus: "Vorher dachte ich, dass das Sinn machen könnte, aber nach dem heutigen Eindruck halte ich sie für eher überflüssig." Sein Kapitän wiederum äußerte sich diplomatischer. "Im Prinzip haben die zusätzlichen Schiris nicht viel gebracht, in ein paar Situationen hätten sie eingreifen können, wenn nicht müssen. Das Ganze muss sich aber einfach noch weiter einspielen", so Frings.

Resultat und Spielverlauf wollte Thomas Schaaf jedoch weder am zusätzlichen Schiedsrichter, noch an anderen Personalien, wie dem verletzt ausgefallenen Mesut Özil oder dem Doppeltorschützen Claudio Pizarro, festmachen. "Natürlich kann man Mesuts Qualität immer gut gebrauchen, aber er war auch nicht dabei, als es in der zweiten Halbzeit besser lief. Wir haben einen Mannschaftssport, da kommt es auf alle an und nicht auf einen Einzelnen. Über Claudio kann man nur sagen, dass er seine Qualität immer wieder ins Team einbringt, heute eben mit den entscheidenden Toren", so der Chefcoach am späten Donnerstagabend.

Doppeltorschütze Pizarro: "Ich hatte etwas gutzumachen"

Für Claudio Pizarro selbst war entscheidend, "dass wir heute auswärts gewonnen haben. Wir haben es uns selber schwer gemacht, waren 2:0 vorne und haben dann die Tore zum 2:2 kassiert. Bei ihrem zweiten Treffer traf der mir zugeteilte Gegenspieler, das musste ich wieder gut machen. Dass ich am Ende zwei Tore gemacht und den Elfmeter rausgeholt habe, ist natürlich schön." Daran änderte für den Peruaner auch die für ein Europapokalspiel etwas ungewöhnliche Atmosphäre nichts: "Das Stadion ist wirklich sehr klein, so viele Zuschauer waren nicht da." Um genau zu sein, waren es nach offiziellen Angaben 3.082 - auch für Tim Wiese eine ungewöhnliche Kulisse: "Das war hier fast so eine Atmosphäre wie bei einem Trainingslager-Spiel, aber wir sind Profis genug und haben die Sache gemeistert." Auch für Clemens Fritz "hat das keine Rolle gespielt. Der Trainer hat uns sehr gut auf den Gegner eingestellt, wir wussten, dass das eine spielstarke Mannschaft ist, da konnten uns die Umstände nicht aus der Bahn werfen. Denn unser klares Ziel ist, dass wir uns international so gut präsentieren wollen wie im letzten Jahr."

Die ungewohnten Rahmenbedingungen, stellten zwar die Profis nicht vor außergewöhnliche Schwierigkeiten, sorgten nach dem Abpfiff jedoch bei einigen der rund 100 mitgereisten Werder-Fans für Probleme. Vom einige Kilometer Wegstrecke vom Ort entfernt liegenden Estádio da Madeira fuhren nach der Partie keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr ab. Glück im Unglück für zwölf scheinbar aufgeschmissene Auswärtsfahrer: Geschäftsführer Klaus Allofs und Cheftrainer Thomas Schaaf erlaubten ihnen kurzerhand im Mannschaftsbus mit nach Funchal zu fahren. "Das war hier eine ganz besondere Situation, da haben wir natürlich gerne geholfen", erklärte Allofs.

Quelle: Werder Bremen GmbH & Co KG aA (Christoph Muxfeldt und Tino Polster)

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