Union drängt auf Personalabbau beim Bund
Archivmeldung vom 09.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Union fordert die Bundesregierung auf, angesichts der Haushaltskrise beim Personal der Bundesverwaltung zu sparen. "Die Ampel hat sich zu Beginn ihrer Amtszeit personell aufgeblasen wie keine Regierung vor ihr", sagte Mathias Middelberg, Fraktionsvize von CDU und CSU im Bundestag, dem "Tagesspiegel".
"Es gab 1.700 Neueinstellungen allein in den Bundesministerien, so viele
wie noch nie." Im Jahr 2012 kamen die Bundesministerien noch mit 18.500
Stellen aus, so Middelberg. Jetzt seien es rund 30.000. "Das ist viel
zu viel und sorgt für immer mehr Bürokratie."
Middelberg fordert,
das Personal schrittweise um 15 Prozent oder 4.500 Stellen zu
reduzieren. "Dadurch könnte der Bundeshaushalt circa 300 Millionen Euro
pro Jahr einsparen."
Eine Studie der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM) bestätigt die Kritik des Oppositionspolitikers.
Demnach hat die Ampelregierung bis 2024 rund 11.000 zusätzliche
Beamtenstellen in der Bundesverwaltung geschaffen, ein Plus von etwas
mehr als sechs Prozent. In den Ministerien selbst beträgt der Zuwachs
sogar mehr als acht Prozent.
Laut Haushaltsplan der Ampel sind
2025 etwas mehr als 298.000 Stellen für Beamte und Angestellte beim Bund
vorgesehen (ohne Soldaten). Gegenüber dem laufenden Jahr bleibt der
Personalbedarf damit praktisch unverändert. Im Vergleich zu 2023 ergibt
sich eine minimale Reduktion um gut 1.000 Stellen. Vor allem wegen der
Corona-Pandemie und der Energiepreiskrise wuchs die Verwaltung des
Bundes zuletzt stark.
Dass die Ampel die in den Krisenjahren
aufgebauten Stellen nun nicht reduziert, ärgert auch den Bund der
Steuerzahler. "Die Ampel zeigt zwar Bemühungen, dennoch ist das
Personalniveau des Bundes weiterhin viel zu hoch", sagte Präsident
Reiner Holznagel dem Tagesspiegel. Die minimale Einsparung der letzten
zwei Jahre steht für ihn unter dem Verdacht der Augenwischerei. "Es muss
ein großer Wurf her" - sagte Holznagel - "eine Sparpolitik fängt mit
dem eigenen Vorbild an".
Quelle: dts Nachrichtenagentur