Jeder zweite Deutsche zweifelt an der WM-Sicherheit
Archivmeldung vom 14.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie anhaltende Diskussion um die Sicherheit in den WM-Stadien verunsichert die Deutschen. Fast jeder zweite Bundesbürger (44,1 Prozent) glaubt, dass die Organisatoren der Fußball-WM die Gefahren in den Arenen verharmlosen.
Wie eine repräsentative Umfrage
im Auftrag des Magazins ZeitWissen ergab, sind vor allem die
Befragten aus Bremen (65,7 Prozent), Sachsen (57,3 Prozent) und
Niedersachen (54,9 Prozent) skeptisch gegenüber den Beteuerungen der
Verantwortlichen, Besuche in den Stadien seien ungefährlich.
Dass die Bedenken nicht unbegründet sind, bestätigen Panikforscher
und Sicherheitsexperten in der jüngsten Ausgabe von ZeitWissen. Mit
Übungen könnten sich Polizisten, Sanitäter und Stadionsordner zum
Beispiel nur bedingt auf mögliche Katastrophen vorbereiten, erklärt
der Physikprofessor Michael Schreckenberg von der Universität
Duisburg. Denn Übungen seien immer kleiner als die Realität. Statt
zehntausender Zuschauer, die zu jedem Spiel zu erwarten sind, nehmen
meist nur einige hundert Statisten daran teil. Die Wechselwirkungen
großer Menschenmassen ließen sich so nie berücksichtigen, sagte
Schreckenberg. Außerdem gibt es in Deutschland keine einheitlichen
Sicherheitsstandards für alle Spielstätten - wann ein Stadion sicher
und wann es unsicher ist, entscheidet letztlich der zuständige
Brandschutzmeister.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT