Innenminister wollen weniger Gästekarten auch bei Nicht-Risikospielen im Fußball
Archivmeldung vom 01.12.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Innenminister von Bund und Ländern prüfen eine weitere Reduzierung von Gästekarten-Kontingenten in der Fußball-Bundesliga. Nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) wird eine Arbeitsgruppe unter Führung von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) auf der am Mittwoch beginnenden Innenminister-Konferenz in Koblenz den Vorschlag unterbreiten, künftig auch bei erfahrungsgemäß friedlichen Partien weniger Tickets zu verkaufen, sofern die Polizei durch anderweitige Einsatzlagen stark beansprucht wird.
Die alljährlichen Krawalle in Berlin und Hamburg rund um 1. Mai gelten als mögliches Szenario, um bei parallelen Bundesliga-Spielen die Zahl der Gästefans geringer zu halten. Sollten sich die Bundesländer auf diese Linie verständigen, sind Gespräche mit der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) geplant. "Wir setzen auf Kooperation mit der Liga, nicht auf Konfrontation", sagte Jäger der WAZ. Verordnungen und Verfügungen seien nicht geplant.
Anhängern der Gastmannschaft stehen normalerweise zehn Prozent des gesamten Kartenkontingents zur Verfügung. Die Innenminister hatten sich im Juni zunächst darauf verständigt, nur bei Hochrisikospielen eine Reduzierung der Gästekarten anzustreben. Die Auswirkungen auf die Sicherheitslage seien positiv und sofort spürbar gewesen, sagte Jäger weiter. Nordrhein-Westfalen hatte zuletzt bei den Derbys Dortmund gegen Schalke und Köln gegen Mönchengladbach erste Erfahrungen mit der in Fan-Kreisen umstrittenen Kartenreduzierung gesammelt.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)