Fechter scheiden vor der Medaillenrunde aus
Archivmeldung vom 23.06.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Platzierungsrunde vor der Direktausscheidung hatte es für die frühere Welt- und Europameisterin von Bayer Leverkusen noch zu vier Siegen in fünf Gefechten gereicht. Doch als es unter den besten 32 Degenfechterinnen ums Weiterkommen im K.O. ging, kam sie gegen die Russin Andriuschina nicht in Schwung. Sie rannte stets einem Rückstand hinterher, den sie zwar mit größerer Konzentration und Entschlossenheit verkürzte. Doch die Russin, in der Weltrangliste weit hinter Heidemann auf Positon 29, hielt mit guter Technik dagegen und setzte die entscheidenden Treffer zum 15:14.
Es ärgere sie, dass sie nicht früher die Kurve bekommen habe, sagte die einzige deutsche Vertreterin im Turnier. "Denn zum Schluss habe ich ja aufgeholt und hatte eigentlich auch den Eindruck, dass ich das noch retten könnte. Das ist mir aber zum Schluss nicht gelungen, und das ist total schade.“
Zu verlieren, und so knapp zu verlieren, "ist immer total doof". Aber sie habe viel zu spät angefangen, wirklich mit Spannung und Konzentration auf der Fechtbahn zu stehen. Die Europaspiele hatte sie vor den Weltmeisterschaften im Juli auch als Motivation für die angestrebte Olympia-Qualifikation nutzen wollen. "Auch wenn es nicht so wichtig ist wie Weltmeisterschaften, bin ich schon sehr enttäuscht gerade“, sagte Britta Heidemann. "Aber lieber passiert es mir hier als in drei Wochen bei der WM."
Säbelfechter hoffen auf Mannschaftsmedaille
Im Säbelfechten waren gleich vier jüngere Athleten nominiert, die alle die Vorrunde klar überstanden. Dazu gehörte auch der 22 Jahre alte Richard Hübers aus Dormagen, der kürzlich bei der Europameisterschaft mit dem Team den Titel geholt hatte. In Baku dagegen kämpfte er in der Runde der besten 16 Fechter ebenso vergeblich wie der gleichaltrige Klubkollege Maximilian Kindler. Hübers unterlag dem Rumänen Badea 12:15, Kindler verlor gegen den späteren Bronze-Gewinner Miracco aus Italien 13:15.
Für beide war es im Gegensatz zur prominenteren Degenkollegin der Saisonhöhepunkt, wie sie nach dem Ausscheiden bekümmert erklärten. In Baku hatten auch sie insgeheim mit einer Medaille, zumindest mit der Finalrunde geliebäugelt. Nun soll der Erfolg mit der Mannschaft kommen, in der sie sich ohnehin sehr wohl fühlen. "Wir werden uns gegenseitig zur Medaille treiben", sagte Kindler.
Dazu werden dann auch beiden anderen Säbelspezialisten gehören, Robin Schrödter und Björn Hübner, ebenfalls aus Dormagen. Sie schieden im Einzel wie Britta Heidemann bereits in der ersten Runde der Direktausscheidung aus.
Aufholjagd der Volleyballerinnen nicht belohnt
Die Enttäuschung bei den deutschen Volleyball-Frauen nach der knappen Niederlage im Viertelfinale war riesengroß. Nach tollem Comeback und 0:2-Satzrückstand musste sich die Mannschaft von Trainer Luciano Pedullà Polen mit 2:3 (23-25, 17-25, 25-18, 25-14, 10-15) geschlagen geben.
„Nach so einem Spiel kann man natürlich nicht zufrieden sein. Wir hatten die Chance und haben sie leider nicht genutzt. Das Problem war, dass wir zu spät zu unserer Linie gefunden haben“, bilanzierte Maren Brinker (Montechiari Volley/Italien) das deutsche Spiel. Die Jubilarin, die gegen Polen ihr 250. Länderspiel absolvierte, war mit 23 Punkten beste deutsche Angreiferin.
Nachdem der erst Satz knapp verloren wurde, fehlte im zweiten Satz die nötige Entschlossenheit. So liefen die Deutschen schnell einem 0:2-Satzrückstand hinterher. Mit dem Rücken zur Wand entwickelten die Spielerinnen um Kapitänin Margareta Kozuch aber ab dem dritten Satz mit der nötigen Konzentration auch die gewünschte Durchschlagskraft in Aufschlag und Angriff, was mit dem Satzausgleich belohnt wurde.
Im fünften und entscheidende Satz, der im Tiebreak-Modus bis 15 gespielt wird, sahen die Zuschauer in der Crystall Hall von Baku dann allerdings wieder eine energischere polnische Mannschaft, die die Deutschen durch starke Angaben immer wieder frühzeitig unter Druck setzten und damit die Entscheidung erzwungen.
„Wir haben heute sehr gut gespielt, anders als zum Beispiel gegen Russland oder Serbien in der Vorrunde“, sagte Pedullà nach dem Spiel. „Insgesamt war es für uns ein positives Turnier. Ich kenne meine Spielerinnen jetzt viel besser und weiß, was ich die kommenden Monate zu tun habe. Wichtig ist, dass wir sehr gut vorbereitet in die Olympiaqualifikation gehen“, ergänzte er mit Blick auf das große Ziel Rio de Janeiro.
Quelle: DOSB