Spuren im Dopingfall Ullrich führen nach Süddeutschland
Archivmeldung vom 11.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Spuren im Dopingfall um Jan Ullrich führen nach Süddeutschland. Eine der Kontaktpersonen in einer Klinik, die mit dem spanischen Dopingnetzwerk um den Arzt Eufemiano Fuentes zusammengearbeitet haben, soll aus Baden-Württemberg kommen. Das sagt der Dopingexperte Werner Franke, nachdem er die Ermittlungsakten aus Spanien gelesen hat.
Der Molekularbiologe aus Heidelberg will in
Kürze Strafanzeige gegen unbekannt stellen. "Ullrich ist ein Opfer",
sagt der 66-Jährige gegenüber der Stuttgarter Zeitung. "Er befand
sich in der Abhängigkeit von Ärzten, Trainern, Managern. Das sind die
Täter."
In der Akte aus Madrid, die der Stuttgarter Zeitung in Auszügen
vorliegt, sind die Abhörprotokolle der spanischen Polizei aufgeführt.
Darin wird detailliert geschildert, welcher Radrennsportler mit
welchen Mitteln gedopt wurde. Im Fall Jan Ullrich waren das laut
Franke Blutkonserven, Wachstumshormone, Insulin und
Testosteronpflaster. Auf den 45 Seiten wird zudem aufgelistet, wie
viel jeder "Kunde" gezahlt hat. Demnach hat Ullrich am 9. Januar 2006
Fuentes und seinem Partner 35.000 Euro zukommen lassen.
"Wer die Akte
gelesen hat, dem bleibt kein Zweifel mehr daran, dass Ullrich gedopt
hat", sagt Franke.
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung