Eskalation durch Polizeigewalt? Verletzte Union-Fans bei Auswärtsspiel in Conference League
Archivmeldung vom 22.10.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBeim Auswärtsspiel des 1. FC Union Berlin in der Europa Conference League bei Feyenoord Rotterdam kam es zu chaotischen Zuständen. 75 Personen wurden festgenommen. Union-Fans kritisieren das Vorgehen der Polizei. Einige Fans erlitten Bisswunden durch einen Polizeihund, wurden geschlagen und bespuckt. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Bilder von blutenden Fans und dramatischen Szenen rund um das Stadion in Rotterdam machten die Niederlage des 1. FC Union Berlin ganz schnell zur Nebensache. Nach dem 1:3 (1:2) des Fußball-Bundesligavereins in der Europa Conference League am Donnerstagabend bei Feyenoord Rotterdam rückten der Einsatz der niederländischen Polizei und das Verhalten der mitgereisten Anhänger in den Fokus.
Insgesamt 2.400 Union-Fans wollten das Spiel im Stadion De Kuip mitverfolgen. Doch bereits vor dem Einlass zum Gästeblock spielten sich chaotische Szenen ab. Es bildeten sich lange Warteschlangen. Selbst während der Halbzeit mussten noch 200 Personen vor dem Stadion ausharren.
Die Fan-Gemeinschaft "Eiserne Hilfe" teilte hierzu Bilder in den sozialen Medien:
First half neraly done, still around 200 people outside waiting to enter the stadium. pic.twitter.com/xL8ykxMy7A
— Eiserne Hilfe (@EiserneHilfe) October 21, 2021
Nach
Angaben der Polizei suchten 59 Union-Anhänger vor Spielbeginn die
Konfrontation mit Feyenoord-Fans. Die Gruppe steht nun im Verdacht,
"offene Gewalt vorzubereiten". Einige sollen auch Gewalt gegen
Polizisten angewandt haben. Weiteren 16 Personen wird Vandalismus und
der Besitz von Feuerwerkskörpern vorgeworfen.
Die Polizei setzte einen Hund ein, der drei Union-Fans gebissen hatte. Diese mussten anschließend im Krankenhaus behandelt werden.
Unions-Kommunikationschef Christian Arbeit beklagt die Zustände beim gestrigen Spiel:
"Es ist eine aus unserer Sicht katastrophale Einsatzsituation, wenn mehrere hundert Menschen mit Eintrittskarten bis zur Halbzeitpause nicht im Stadion sind. Dann kann irgendetwas nicht stimmen. Es gibt Bilder von zahlreichen Verletzten von einem offensichtlich sehr harten Polizeieinsatz. Das ist in der Gesamtheit einfach inakzeptabel."
In den sozialen Medien verbreitete die Fangemeinschaft Bilder der verletzten Unions-Anhänger:
This is just one of the @fcunion supporters getting a warm welcome in @CityRotterdam. Thank you @Feyenoord. A good day for the #European #humanrights @amnestypolizei pic.twitter.com/lqvFwy07jN
— Eiserne Hilfe (@EiserneHilfe) October 21, 2021
Die Fan-Gemeinschaft berichtete zudem, dass verhaftete Fans im Polizeiwagen geschlagen und bespuckt worden seien:
"Es gab beim Fan-Marsch gezielte Angriffe auf Köpfe der Beteiligten, am Einlass den Einsatz von Schlagstöcken und Hunden. Mehrere Personen wurden gebissen, haben Platzwunden oder sind im Krankenhaus."
Insgesamt fünf
Personen mussten nach ihren Angaben zur medizinischen Behandlung in ein
Krankenhaus eingeliefert werden. Feyenoord Rotterdam konnte
einen 3:1-Sieg einfahren. Für die Union war es die zweite Niederlage im
dritten Gruppenspiel der Conference League. Damit ist sie nun Letzter in
der Vierergruppe E. Für Union bleiben damit noch drei Möglichkeiten,
um in die K.o.-Runde zu gelangen."
Quelle: RT DE