IOC-Mitglied Bach drängt auf Entscheidung bei Fusionsgesprächen im deutschen Sport
Archivmeldung vom 29.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas deutsche IOC-Mitglied Thomas Bach appelliert an die deutschen Sportverbände, bald über die Fusion von Nationalem Olympischem Komitees (NOK) und Deutschem Sportbund (DSB) zu entscheiden. In einem Interview der Stuttgarter Zeitung (Donnerstagsausgabe) sagte Bach: "Jeder weiß, dass seit einem Jahr darüber diskutiert wird - und die Fusion ist ausreichend vorbereitet. Die Fakten liegen auf dem Tisch, und dann muss man irgendwann auch mal entscheiden."
Er glaube allerdings nicht, dass der Zeitplan
gefährdet sei, in dem vorgesehen ist, dass sich DSB und NOK am 10.
Dezember auflösen und im Mai 2006 ein neuer Dachverband gegründet
wird.
Bach bekräftigte, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC)
den künftigen Deutschen Olympischen Sport-Bund (DOSB) nur dann
akzeptieren könne, wenn die olympischen Verbände darin die Mehrheit
der Stimmen haben. Die IOC-Charta schreibe eindeutig "50 Prozent plus
eine Stimme" vor. Gegen diese Regelung haben die Landessportbünde
aber Einspruch erhoben.
Bach hält diese Auseinandersetzung für ein
Scheingefecht: "Ich glaube, dass hier teilweise Fronten aufgebaut
werden, die so gar nicht existieren. In den Landessportbünden haben
schon heute die olympischen Sportarten die Mehrheit. Da dividiert man
das nicht auseinander. Bei Abstimmungen gibt es dort ja auch keine
Blöcke. Und die olympischen Sportarten machen genauso viel für den
Breitensport wie die nichtolympischen Sportarten. Man sollte die
Kirche im Dorf lassen."
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung