Pechstein greift Antidoping-Agentur an
Archivmeldung vom 21.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Eisschnellläuferin Claudia Pechstein hat einen Tag vor Beginn der Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Heerenveen noch einmal drastisch Stellung zur sogenannten Erfurter Affäre bezogen. Im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe) kritisierte sie die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA dafür, nun ein Gutachten einzuholen, obwohl sie zuvor behauptet hatte, die UV-Bestrahlung von Blut sei immer verboten gewesen.
"Experten und Juristen sind sich uneins. Nur der Sportler soll schlauer sein als alle Gelehrten und 'Doping' schreien, wenn ihm sein Olympiaarzt die UV-Methode als Infektbehandlung empfiehlt", so die fünffache Olympiasiegerin. "Die ganzen Schlaumeier, die sagen, die UV-Behandlung sei immer verboten gewesen, sollen die Stelle im WADA-Code zeigen, wo das vor 2011 stand."
Pechstein will weiterhin nicht bestätigen oder dementieren, ob sie jemals Patientin des Erfurter Sportmediziners Dr. Andreas Franke war. "Jetzt hält die Sportschau eine Liste mit meinem Namen in die Kamera und als Folge wird verlangt, ich solle meine Arztbesuche offen legen. Mit welchem Recht? Auch ich habe eine Privatsphäre und die werde ich schützen", so die Berlinerin. Auf die Frage nach dem Zeitpunkt ihres Karriere-Endes antwortete sie: "Ich habe immer gesagt, dass ich 2014 nach Sotschi will, um mir meine sechste Olympiateilnahme zurückzuholen, die mir vor zwei Jahren von der ISU gestohlen wurde. Dann bin ich 42. Und ich habe nicht gesagt, dass ich danach zurücktreten werde."
Quelle: Neues Deutschland (ots)