1. Bundesliga: Stuttgart unterliegt Mönchengladbach mit 0:3
Archivmeldung vom 30.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm letzten Spiel des 19. Spieltages der 1. Fußball-Bundesliga ist der VfB Stuttgart am Sonntagabend der Mannschaft von Borussia Mönchengladbach mit 0:3 (0:1) unterlegen. Stuttgart, nunmehr seit sechs Spielen ohne Sieg, liegt aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz. Mönchengladbach schnuppert mit einem Punkt Rückstand auf die ersten drei Teams an der Tabellenspitze. Tabellenerster ist Bayern München, gefolgt von Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04. Das Schlusslicht bilden Kaiserslautern, Augsburg und als Letzter der SC Freiburg.
Die Gäste aus Gladbach gingen in einem zunächst ausgeglichenen Spiel in der 31. Minute durch Hanke in Führung. Mit einem Doppelschlag in der 82. und 84. Minute konnte den Borussen der Sieg dann nicht mehr genommen werden. Die Tore besorgten Reus und de Camargo.
Mainz schlägt Freiburg mit 3:1
Der FSV Mainz 05 hat den SC Freiburg am 19. Spieltag der 1. Bundesliga mit 3:1 (3:0) geschlagen und damit den ersten Sieg seit fünf Spielen eingefahren. In einer turbulenten Anfangsphase gelang den Mainzern bereits in der dritten Minute der Führungstreffer durch Choupo-Moting. Bei einem weiteren Angriff des Gastgebers kurz darauf wird Szalai im Strafraum durch Diagné von den Beinen geholt, welcher daraufhin die rote Karte sieht. Den anschließenden Foul-Elfmeter verwandelt Polanski souverän. Die damit schon nach wenigen Spielminuten in Unterzahl zurückliegenden Freiburger brauchten dann einige Zeit um zurück ins Spiel zu finden und kassierten zunächst in der 17. Minute noch das 3:0, Torschütze war erneut Choupo-Moting. Die Mainzer verlegten sich infolge auf die Verwaltung des Spielstandes, der durch einen Treffer des Freiburgers Krmas in der 68. Minute dann noch verkürzt werden konnte. Mainz liegt durch den Sieg nun wieder im unteren Mittelfeld der Tabelle auf dem 12. Platz.
1. FC Köln muss vier Wochen auf Podolski verzichten
Der Bundesligist 1. FC Köln muss die nächsten vier Wochen ohne seinen Nationalspieler Lukas Podolski auskommen. Das teilte der Verein am Sonntag mit. "Es sieht nicht gut aus. Beim nächsten Spiel in Kaiserslautern kann ich sicher nicht dabei sein", hatte Podolski schon am Sonntagvormittag nach den ersten medizinischen Untersuchungen dem "Express" erklärt. Nun gab eine Kernspintomografie die letzte Gewissheit: Podolski leidet an einem Teilanriss des Haltebandes im linken Sprunggelenk, die beim 1:4 gegen den FC Schalke erneut in Erscheinung trat. Die Ärzte verordnetem ihm eine Woche Ruhe, bevor anschließend mit der Reha begonnen werden kann. Die Verletzung hatte der 26-Jährige erstmals Ende Dezember bei einem Freizeitkick erlitten.
Marco Reus: Wechsel zu Dortmund ist "der richtige Schritt in meinem Leben"
Vor dem Bundesliga-Spiel beim VfB Stuttgart am Sonntag hat sich Marco Reus von Borussia Mönchengladbach in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" zu seinem Wechsel im Sommer zu Borussia Dortmund geäußert. "Ich habe nur diese eine Karriere und die dauert für einen Fußballspieler ungefähr 15 Jahre, wenn er denn ohne große Verletzungen bleibt. Deshalb ist es wichtig, dass jeder versucht, das Beste aus seiner Karriere zu machen - und da muss jeder auch auf sich selbst schauen. Ich habe mich für den Weg zu Borussia Dortmund entschieden und bin überzeugt, dass es der richtige Schritt in meinem Leben ist. Aber ich werde in jedem Spiel, das ich noch für Gladbach bestreite, alles geben. Ich werde mich bis zum letzten Tag für Gladbach zerreißen", sagte der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler.
Er schwärmt von der Zusammenarbeit mit Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre: "Von ihm weiß ich, dass ich beim Passspiel, Torschuss oder Dribbling genau auf meine Schritte achten soll. Im Hinblick auf meine Gegenspieler sagte der Trainer mal, dass ich auf deren Füße achten soll, wenn ich auf sie zulaufe. Die Stellung der Füße würde verraten, an welcher Seite ich vorbei laufen kann. Ich finde es großartig, wenn einem ein Trainer so etwas mit auf den Weg gibt."
Auch wenn das öffentliche Interesse an seiner Person gestiegen ist, genießt Reus das Dasein als Fußball-Profi: "Ehrlich gesagt, lebe ich mein Leben immer noch so wie vorher. Natürlich ist die Aufmerksamkeit größer geworden. Wenn ich heute durch die Stadt gehe, werde ich öfter erkannt und nach Autogrammen oder einem gemeinsamen Foto gefragt. Aber wenn du gesund im Kopf bist und nicht abhebst, sollte so etwas kein Problem sein. Da gibt es Fußballspieler, die das auf Grund ihres Status ganz anders erleben. Ich denke, Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo können nicht einfach so ungestört durch die Straßen spazieren. Im Vergleich dazu habe ich ein ganz entspanntes Leben."
Reus hofft, dass er im Sommer zum Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine gehört: "Ich hoffe, dass ich mich für den Bundestrainer empfehlen kann." Angesprochen darauf, was für die deutsche Nationalmannschaft bei dem Turnier möglich ist, sagte Reus: "Alles. Ich glaube, es wird mal Zeit, dass wir endlich einen Titel nach Hause holen. Wir waren zuletzt oft davor. Aber die Gegner sind alle stark. Es wird also nicht einfach."
Die Ergebnisse des Spieltages: Bayern München - VfL Wolfsburg: 2:0, Werder Bremen - Bayer Leverkusen 1:1, Borussia Dortmund - 1899 Hoffenheim 3:1, Hertha BSC - Hamburger SV 1:2, FC Augsburg - 1. FC Kaiserslautern 2:2, 1. FC Köln - FC Schalke 04 1:4, FSV Mainz 05 - SC Freiburg 3:1.
Die wichtigsten Stimmen zu den Sonntagsspielen des 19. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.
Mike Hanke (Borussia Mönchengladbach)...
... über die souveränen Gladbacher: "Es täuscht ein bisschen. Wir hatten heute nicht die Souveränität der Heimspiele gezeigt. Nichtsdestotrotz sind wir stolz und zufrieden, dass wir gewonnen haben."
... über die Konkurrenz in der Meisterschaft: "Wir haben damit nichts zu tun. Wir schauen gerne auf die Tabelle, aber wir wissen, wo wir herkommen. Wir sind keine Spitzenmannschaft und ich denke, dass wir die Abgänge, wie zum Beispiel Marco Reus, bedingt verkraftet werden."
... auf die Frage, ob die Meisterschaft ein Thema ist: "Nein, absolut nicht. Wir haben eine stabile Mannschaft, sind unberechenbar und haben auswärts verdient 3:0 gewonnen."
Serdar Tasci (VfB Stuttgart): "Man sieht, dass wir wollen, aber wir sind nicht clever genug. Wir haben es in dieser Saison schon bewiesen, dass wir es können. Es ist nicht so, dass wir seit Beginn der Saison scheiße spielen."
Christian Heidel (Manager FSV Mainz)...
...nach dem 3:1-Sieg gegen den SC Freiburg: "Es ist alles gut für uns gelaufen. Wenn man nach zwei Minuten 1:0 führt, gleich das 2:0 macht und der Gegner in Unterzahl spielt, kann man nicht mehr viel falsch machen. Und dann kam gleich das dritte Tor. Die zweite Halbzeit war nicht mehr ganz so überragend. Aber das Ding muss man nach Hause fahren, das haben die Jungs gut gemacht deshalb sind wir alle froh."
... über Adam Szalai, der nach seinem Kreuzbandriss zum ersten Mal seit einem Jahr in der Startformation stand: "Es gab wenig Menschen, die geglaubt haben, dass er nach der fürchterlichen Verletzung wieder zurückkommt. Viel mehr klinischer kaputt sein als er es war, kann man nicht sein. Der Junge ist für uns Gold wert. Er zeigt die Mainzer Mentalität - da springt der Funke in der Mannschaft über und auch im Stadion."
... über die Tabellensituation: "Jetzt sind wir plötzlich Zwölfter - die Liga ist so eng. Man muss vorsichtig sein. Aber wir gucken lieber nach unten, damit wir unten wegkommen. Heute haben wir einen kleinen Sprung gemacht."
Thomas Tuchel (Trainer FSV Mainz) über den Spielverlauf: "Wir haben extrem gut angefangen und waren sofort präsent. Das, was wir uns vorgenommne haben Das Spiel war nach 17 Minuten entscheiden - wir haben 3:0 geführt und waren ein Mann mehr. Danach hat man gesehen, wie schwer man sich tut, wenn ein Spiel so frühzeitig entschieden ist. Wir hatten genügend Chancen und sorgenfrei zu Ende gespielt."
Christian Streich (Trainer SC Freiburg)...
...über die Entscheidung des Schiedsrichters, Rote Karte und Elfmeter zu geben: "Ich möchte dem nichts hinzuzufügen. Jeder hat die Szene gesehen und wir sollten den Mantel des Schweigens drüberlegen. Ich bin noch jung in der Bundesliga - ich muss ruhig sein. Rote Karte und Elfmeter: Das Spiel ist dann entscheiden. Für die Mainzer war es dann ein ruhiger Mittag für uns war es enorm anstrengend."
... über die Moral der Mannschaft: "Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit gezeigt, welche Moral sie hat. Es tut mir wahnsinnig weh, dass diese Mannschaft so dermaßen bestraft wird und dann nach so kurzer Zeit das Spiel entschieden ist. Aber so ist das Leben."
Dirk Dufner (Sportdirektor SC Freiburg)...
...nach der Niederlage: "Die Enttäuschung war schon nach sechs Minuten groß. Im Prinzip war da das Spiel schon entschieden. Wie die Mannschaft sich danach verkauft hat, war aller Ehren wert. Man hätte auch komplett untergehen können. Wir müssen das Positive mitnehmen, dass wir uns nicht aufgegeben haben und dass wir dann unter diesen Umständen den Platz ordentlich verlassen haben. Wenn man nach sechs Minuten 1:0 hinten liegt mit einem Mann weniger, dann bist du schon bitter enttäuscht. Wir müssen das abhaken."
... über seinen Optimismus, aus dem Tabellenkeller wieder herauszukommen: "Der Optimismus ist riesengroß, dass wir hier unten rauskommen, Wir haben viel gearbeitet, um viel zu verändern. Das spürt jeder innerhalb des Vereins und von diesem Rückschlag lassen wir uns nicht unterkriegen. Wir sind auf dem richtigen Weg und freuen uns auf unseren Lieblingsgegner Werder Bremen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Sky