Experte: Demografischer Wandel gefährdet Deutschlands Ruf als Skifahrernation
Archivmeldung vom 07.01.2023
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAus der Sicht des Forschers Maximilian Witting von der Ludwig-Maximilians-Universität München ist es schwer zu beurteilen, ob Deutschland den Ruf einer Wintersportnation aufrechterhalten könnte. Schuld daran ist offenbar nicht nur der Klimawandel. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf der Webseite dazu folgendes zu lesen: "Die Voraussetzungen dafür, dass Deutschland eine Wintersportnation bleiben werde, würden schwieriger, sagte der Wissenschaftler, der zur komplexen Beziehung zwischen Klimawandel und Wintersport forscht, gegenüber dem Nachrichtenportal t-online.
Die klimatischen Veränderungen haben ihm zufolge Auswirkungen auf das Vorhandensein von Schnee; je nach Ort und Lage habe man weniger natürlichen Schnee.
„Es braucht also mehr technische Lösungen für die Schneesicherheit in den Skigebieten. Die Bedingungen für die Produktion von Schnee verschlechtern sich jedoch, wodurch auch die notwendigen Wasser- und Energieverbräuche steigen.“
Zudem verwies der Experte auf die Verschiebung der Wintersaison: „Die Schneetage verschieben sich perspektivisch in den Januar und Februar hinein. Dann, wenn die Lust am Skifahren teilweise schon schwindet.“ Die umsatzstarken Tage der Winterferien würden immer unsicherer.
Es gebe auch das Problem des Nachwuchses beim Wintersport: Immer weniger Skifreizeiten würden an Schulen stattfinden – vor allem aus versicherungstechnischen Gründen. Außerdem hätten junge Menschen aus Familien mit Migrationsgeschichte oft kaum Bindung zu diesem Sport, der auch noch immer teurer werde.
Hinzu komme der demografische Wandel: Ab der immer größer werdenden Altersgruppe 60 plus sinke das Interesse am Wintersport. „Das alles verändert die Nachfrage und hat wirtschaftliche Folgen für die davon abhängigen Gemeinden“, so Witting.
Die Gesellschaft müsse seiner Ansicht nach darüber nachdenken, ob man auch im Spitzensport weiterhin mittels viel Geld und technischer Lösungen Trainingsorte beispielsweise in den Mittelgebirgen trotz sich verschlechternder Bedingungen aufrechterhalten wolle."
Quelle: SNA News