Hamburger SV und Hertha BSC enttäuschen zum Start der neuen Europa League
Archivmeldung vom 18.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Hamburger SV hat sich zu Beginn der Gruppenphase in der neuen Europa League bei Rapid Wien bis auf die Knochen blamiert und eine deftige Pleite kassiert. Hertha BSC kam gegen die Letten von FK Ventspils nicht über einen Punkteteilung hinaus.
Blamage für den Hamburger SV, Enttäuschung auch für Hertha BSC: Nach seinem Höhenflug der vergangenen Wochen unterlag der HSV zum Auftakt der Gruppenphase in der Europa League beim österreichischen Vizemeister Rapid Wien mit 0:3 (0:2) und erreichte nicht annähernd die Form, mit der er zuletzt die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga gestürmt hatte. Der angepeilte Einzug in das Europa-League-Finale am 12. Mai 2010 im heimischen Stadion dürfte für die Hanseaten in der gezeigten Verfassung kaum zu realisieren sein.
„Nach dem ersten Gegentor haben wir ziemlich den Faden verloren. Das war ein Spiel, in dem wir einfach zu viele individuelle Fehler gamacht haben. Einige von uns waren dieses Mal nicht auf Top-Niveau. Deshalb konnten wir das Spiel nicht mehr umbiegen“, sagte Hamburgs konsternierter Stürmer Mladen Petric nach der herben Packung.
Vor 49.850 Zuschauern im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion, dessen Namensgeber den HSV zwischen 1981 und 1987 als Trainer zu zwei deutschen Meistertiteln, einem DFB-Pokalsieg und dem Triumph im Europapokal der Landesmeister geführt hatte, brachte Rapids deutscher Kapitän Steffen Hofmann die Platzherren nach 35 Minuten in Führung. Stürmer Nikica Jelavic erhöhte noch vor der Pause auf 2:0 (44.). Christopher Drazan traf schließlich zum 3:0 (76.).
Nach dem miserablen Bundesligastart hat unterdessen Hertha auch den Europacup-Auftakt verpatzt. Der kriselnde Hauptstadt-Klub musste sich vor der Geisterkulisse von nur 13.454 Zuschauern im Olympiastadion gegen den lettischen Meister FK Ventspils zum Auftakt der Gruppenphase nach einer streckenweise desolaten Vorstellung mit einem 1:1 (1:0) begnügen.
„Im Moment ist bei uns der Wurm drin, aber wir sind Profis genug, um mit der Situation fertig zu werden. Wir haben uns selbst im Weg gestanden und nach der Führung schwer getan. Der Gegentreffer hat alles über den Haufen geworfen. Wir haben verdient nicht gewonnen“, sagte Maximilian Nicu.
Lukasz Piszczek (34.) hatte die Berliner, die in der Liga nach zuletzt vier Niederlagen in Folge auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht sind, zunächst in Führung gebracht. Doch Hertha agierte ohne jedes Selbstvertrauen und kassierte verdient den Ausgleich durch Edgars Gauracs (48.). Am 1. Oktober steht der Hauptstadt-Klub im zweiten Gruppenspiel beim portugiesischen Traditionsklub Sporting Lissabon bereits unter Zugzwang.
In der 5. Minute musste Hertha-Torhüter Jaroslav Drobny Kopf und Kragen gegen Jurijs Zigajevs riskieren. Wenig später war der Tscheche erneut zu einer Rettungstat gezwungen, bei der er sich aber am rechten Oberschenkel verletzte und ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Ersatzkeeper Sascha Burchert ins Spiel (19.). Das Verletzungspech bei der „alten Dame“ setzt sich also fort.
Die Hamburger taten sich derweil gegen die dicht gestaffelten Wiener äußerst schwer und zeigten eine über weite Strecken indiskutable Leistung. In der Offensive mangelte es an Ideen und Esprit. In der Defensive reihten sich immer wieder Fehler aneinander, die Rapid sogar zu einer höheren Pausenführung hätte nutzen können.
Die Wiener, die in der Play-off-Runde bereits den englischen Premier-League-Klub Aston Villa aus dem Wettbewerb befördert hatten, präsentierten sich bissiger und zielstrebiger. Vor allem der bewegliche Jelavic sorgte immer wieder für Gefahr vor dem HSV-Tor. Nach 21 Minuten musste Jerome Boateng einen Schuss des Kroaten für seinen bereits geschlagenen Schlussmann Frank Rost von der Linie kratzen.
Quelle: Michael Böhm