ARD und ZDF untertiteln die Olympischen Winterspiele Turin 2006
Archivmeldung vom 03.02.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErstmals seit 1999 arbeiten ARD und ZDF wieder direkt im Bereich Teletext zusammen: Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten senden rund 100 Stunden Untertitel für Hörgeschädigte, die vom ARD Text für beide Programme in Potsdam produziert werden. Im Play-Out-Center beim RBB in Potsdam kommen erstmals bei Olympischen Spielen neue Produktionstechniken zum Einsatz:
Die Eingabe der Texte erfolgt mit einer Kombination aus Spracherkennungssoftware und Tandem-Keyboards.
ARD und ZDF senden an den 17 olympischen Tagen rund um die Uhr aus
Turin. Im ARD Text (auf Seite 150) und im ZDFtext (auf Seite 777)
werden an den Wochentagen jeweils die Hauptsendezeiten ab ca. 17.00
Uhr bis zu den Spätsendungen von "Tagesthemen" und "heute-journal"
untertitelt. An den Wochenenden gibt es Untertitel zu den
Übertragungen bereits ab Nachmittag. Zum Angebot gehören natürlich
auch die Eröffnungs- und die Schlussfeier.
Während der Live-Übertragungen der 13 olympischen Sportarten wird
eine "Übersetzung" des Reporters ausdrücklich nicht angestrebt. Hier
sollen die Untertitel der Orientierung dienen und Informationen
geben, die aus dem laufenden Bild mit seinen zahlreichen
Einblendungen nicht hervorgehen.
Studio- und Interview-Situationen sollen dagegen möglichst
synchron begleitet werden, um den Hörgeschädigten und Gehörlosen
einen umfassenden Eindruck der Gespräche zu bieten.
Neue Techniken bergen natürlich immer das Risiko von Fehlern. Die
angestrebte und nötige Schnelligkeit bei der Untertitelung kann
zwangsläufig nicht immer perfekt sein.
"ARD und ZDF wollen als öffentlich-rechtliche Programme Menschen mit
Hörschädigung den Genuss der Live-Übertragungen ermöglichen", so
Sabine Wahrmann, Leiterin von ARD Text in Potsdam.
"Live-Untertitelung ist im Vergleich zur Spielfilm-Untertitelung
wesentlich schwieriger wegen der nötigen Schnelligkeit in der
Umsetzung. Eine geringe Fehlerquote lässt sich bisher nicht vermeiden
und wir hoffen dabei auf Verständnis."
ARD-Programmdirektor Dr. Günter Struve: "Ein Ziel der ARD ist es,
in ihren Serviceangeboten weiter Barrieren abzubauen. Die
Untertitelung im Teletext stellt für Menschen mit Hörschädigungen
eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, die Spannung einer
Live-Sportübertragung hautnah mitzuerleben."
Quelle: Pressemitteilung ARD