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Hessens Ministerpäsident Koch: Das IOC ist naiv und mutlos

Archivmeldung vom 14.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der hessische Ministerpräsident und stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Roland Koch (CDU) hat dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) Naivität und Mutlosigkeit vorgeworfen.

Koch, der mit dem Dalai Lama befreundet ist, kritisierte im Interview mit der Rheinischen Post, IOC-Präsident Rogge habe es sogar fertig gebracht, 2007 auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking eine Rede zu halten, ohne das Wort Menschenrechte auch nur in den Mund zu nehmen. Daraus habe die chinesische Führung womöglich falsche Schlüsse gezogen. Die Unruhen in Tibet seien nicht passiert, weil bald Olympische Spiele in Peking stattfänden, sondern weil wegen der Olympischen Spiele die Unterdrückung der Tibeter durch Peking immer stärker geworden sei.

    Koch, der nach seinem Desaster bei der hessischen Landtagswahl Ende Januar nur als geschäftsführender Ministerpräsident amtiert, nahm auch zu seiner geringen Beliebtheit Stellung und meinte: "Es gehört zu meinen Erfahrungen, dass viele, die mich persönlich kennen lernen, dann auf einmal sagen: Der ist ja aus der Nähe betrachtet viel netter als im Fernsehen." Koch fuhr fort, er sei keine Hülle, vielmehr ein Mensch und Politiker mit Stärken und Schwächen: "Roland Koch bleibt Roland Koch. Ich bin das Angebot und nicht irgendeine Kunstfigur, die aus mir gemacht werden könnte." Zur Annäherung an die Grünen sagte der hessische Regierungschef, die hessische CDU sei bereit, mit den Grünen und der FDP darüber zu reden, wie "wir ambitioniertere ökologische Projekte, als wir sie bislang gemacht haben", gemeinsam voranbringen können.

Quelle: Rheinische Post

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