DOSB-Vize Bentele über Olympia in Peking: "Das IOC kann sich nicht raushalten"
Archivmeldung vom 01.02.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes, Verena Bentele, fordert ein dauerhaftes Umdenken bei der Vergabe von Olympischen Spielen und eine andere Haltung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).
"Direkt nach den Spielen sollte es ernsthafte Gespräche mit dem IOC geben", sagte Bentele dem Bremer WESER-KUIER, "die Europäische Union könnte eine gemeinsame Haltung dabei haben, vielleicht auch gemeinsam mit den USA und Kanada. Wir brauchen Lösungen dafür, wie Olympische Spiele in Zukunft wieder die Werte des Sports vertreten, die wir uns alle wünschen."
Ein sportlicher Boykott der Winterspiele in Peking kommt für Bentele "nicht infrage", den Zeitpunkt für eine politische Diskussion findet die Spitzenfunktionärin "reichlich spät", denn: "Ob Olympische Spiele in einem Land politisch unterstützenwert wären, sollte doch eher im Vorfeld der Vergaben solcher Spiele besprochen werden. Ich finde es schwierig, dass wir stattdessen alle paar Jahre kurz vor der Eröffnungsfeier vor diesen Fragen stehen."
Inzwischen erkenne man beim IOC den Willen zu Veränderungen, was sich auch an den nächsten Austragungsorten zeige: Paris, Mailand, Los Angeles und Brisbane. Bentele: "Wir sind froher Hoffnung, dass man das auch bei den weiteren Vergaben merken wird. Denn anders werden wir Länder wie Deutschland nicht für solche Spiele gewinnen können."
Bentele hofft auf eine erneute deutsche Bewerbung für Olympische Spiele: "Die Leute sollten sich wieder darauf freuen, solche Spiele erleben zu können. Im Zuge einer erfolgreichen deutschen olympischen und paralympischen Bewerbung würden so viele Menschen profitieren. Der gesamte Sport bei uns würde einen enormen Schub bekommen."
Quelle: Weser-Kurier (ots)