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3. Liga: Dresden kehrt zurück - auch wieder an die Spitze?

Archivmeldung vom 23.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
3. Fußball-Liga
3. Fußball-Liga

Mit Spannung wird die Rückkehr von Dresden in den Spielbetrieb erwartet: die Corona-Zwangspause mit 2 Partien kostete Dynamo (59 Punkte) die Tabellenführung. Die Frage für den Samstag lautet demnach: wie kommt Dresden gegen das abstiegsgefährdete Halle (13., 40 Punkte) wieder in Tritt? Und: rückt der TSV 1860 München (58 Punkte, in Mannheim) dem Spitzenreiter Rostock (62 Punkte, in Meppen) sowie dem Zweiten Ingolstadt (60 Punkte, gegen Zwickau) noch mehr auf die Pelle?

Nach der massiven Kritik von Präsident Schwabl am Team gastiert der "so gut wie"-Absteiger Unterhaching (Zitat van Lent) in Kaiserslautern. Kapitän Markus Schwabl hatte nach dem schwachen Auftritt gegen Türkgücü ein komplett anderes Auftreten gefordert: "Die geben dir da 10 Stück, wenn es blöd läuft." In der MagentaSport-Interview-Reihe "3. Liga Top-Thema" berichtet ein aufgeräumter Stefan Krämer über die extrem schwierige Lage beim KFC Uerdingen.

Krämer, vor 10 Tagen beim überschuldeten KFC freigestellt, lobt seine Ex-Spieler als alleinigen Grund dafür, überhaupt "eine realistische Chance zu haben, nicht abzusteigen." Weil: "Es genug Mannschaften gegeben hätte, die unter den Bedingungen schon heillos und ohne Chance abgeschlagen wären." Seine Bilanz zum 2. Engagement in Uerdingen: "Im Nachhinein betrachtet war es natürlich ein Fehler, das nochmal zu machen."

Heute wird der 34. Spieltag ab 18.30 Uhr mit der Partie Viktoria Köln gegen den SC Verl eröffnet. Die Topspiele am Samstag - ab 13.45 Uhr live als Einzelspiel oder in der Konferenz - u.a. mit Mannheim gegen TSV 1860 München, Lautern gegen Haching und Dresden gegen Halle. MagentaSport zeigt alle Spiele der 3. Liga live.

Sehr reflektiert gibt Stefan Krämer in der neuen Folge "3. Liga Top-Thema" dem Reporter-Duo Alexander Klich und Christian Strassburger Einblicke, wie es bei einem hochverschuldeten Profi-Klub zugeht. Über Zusammenhalt, Versagen, falsche Schwerpunkte von Investoren - die komplette Folge gibt´s hier:


"Im Nachhinein betrachtet war es natürlich ein Fehler, das nochmal zu machen."

Stefan Krämer zu seiner Entlassung: "Wir haben alles probiert und dass der Club überhaupt noch in der Lage ist eine realistische Chance zu haben, nicht abzusteigen, ist eine große Leistung von der Mannschaft, weil es genug Mannschaften gegeben hätte, die unter den Bedingungen schon heillos und ohne Chance abgeschlagen wären."

Zu seinem 2. Engagement beim KFC Uerdingen: "Als das Telefon klingelte damals im März und die Jungs von Uerdingen waren nochmal dran, da habe ich mich erstmal umgeguckt bei uns im Wohnzimmer und habe gedacht versteckte Kamera installiert und ich bin in irgend so einer Fernsehsendung oder so."

Würde er über ein 3. Engagement beim KFC jemals nachdenken? (Krämer lacht laut): "Im Nachhinein betrachtet war es natürlich ein Fehler, das nochmal zu machen. Nicht wegen der Arbeit mit den Jungs. Aber weil ein paar Sachen einfach komplett schiefgelaufen sind, die aus meiner Sicht aber in den Gesprächen, die zum 2.Mal geführt haben, nicht absehbar waren."

Auf die Frage, ob er immer sein Gehalt bekommen hat: "Zu meiner ersten Anfangszeit, ja! Bis Corona losging auch ja. Als Corona dann anfing, das war dann schon in meiner zweiten Amtszeit, fing es an dann ein bisschen zu ruckeln und dieses Jahr war es eine Katastrophe... Als dann so ab Mitte September, Ende September die Zahlungsprobleme aufgetreten sind und die Spieler dann wirklich teilweise 2, 3 Monate überhaupt kein Geld bekommen haben, war es natürlich sehr, sehr anspruchsvoll die Mannschaft zusammenzuhalten."

Wie wurden junge Spieler aufgefangen, finanziell unterstützt? "Wir haben das intern so geregelt, dass die Jungs, die schon ein bisschen länger unterwegs sind und sich das leisten konnten, einen großen Pott gebildet haben. Da wurde Geld reingelegt und die Jungs, die eben Probleme hatten durch das Ausbleiben der Zahlungen mit der Miete oder wie auch immer, die konnten sich da Geld rausholen."

"Im Winter wollten viele Spieler den Verein verlassen!"

Über die Situation in der Winterpause: "Im Winter wollten viele Spieler den Verein verlassen, haben keine Freigabe bekommen. Das hat natürlich auch nicht gerade geholfen die Jungs topmotiviert in die Rückrunde kommen zu lassen. Da waren Jungs dabei, die hatten von guten Klubs Anfragen."

Über Angebote an Krämer im Winter: "Ich hätte im Winter andere Sachen machen können. Es gab eine ganze Menge vernünftiger Anfragen, aber das war für mich keine Option. Ich habe den Jungs versprochen, dass ich das mit denen zu Ende bringe und dann mache ich das auch. Jetzt darf ich es zwar nicht mehr, das ist wieder was anderes. Dafür bin ich nicht verantwortlich, dann ist es halt so."

Über die Trainingsbedingungen: "Das Schlimmste, war für mich als Fußballtrainer, wir hatten keinen Platz! Das ist für mich das Unvorstellbarste, dass du monatelang keinen Trainingsplatz hast als Profi-Fußballverein, das hört sich jetzt komisch an, aber es war tatsächlich so."

Zum Konzept KFC: "Natürlich erhöht eine wirtschaftliche Macht und Power die Chance erfolgreich zu sein, aber man muss das Geld dann auch vernünftig ausgeben. Man muss sich trotzdem auch vernünftig überlegen, was Mannschaften brauchen, um zu funktionieren. Teilweise hat es in Krefeld an kleinsten banalen Sachen gefehlt. Dazu kamen Spieler, die auch sehr gut verdient haben. So gab es erste Reibungspunkte. Weil ich immer gesagt habe, wenn man diese Spieler holt, muss man Ihnen auch ein Umfeld bieten, indem sie sich halbwegs vernünftig aufgehoben fühlen, wohlfühlen und vernünftig arbeiten können."

Über die neue Investoren-Gruppe "Noah-Group": "Die haben uns relativ schnell einen Trainingsplatz besorgt muss man sagen, zumindest dann Mitte März. Die haben dafür gesorgt, dass die Physios vernünftig arbeiten konnten. Also die haben schon in relativ kurzer Zeit relativ viel bewegt um die Mannschaft herum, da muss man fair sein. Auch der Insolvenzverwalter, da glaube ich, dass das ein sehr guter Mann ist, der vieles für die Mannschaft geregelt hat. Und auch die Spenden die eingegangen sind, rund um die Mannschaft rum!"

Die 3. Liga LIVE bei MagentaSport - 34. Spieltag:

Freitag, 23.04.2021

  • Ab 18.30 Uhr: Viktoria Köln - SC Verl

Samstag, 24.04.2021

  • Ab 13.45 Uhr live als Einzelspiel oder in der Konferenz: SV Waldhof Mannheim - TSV 1860 München, SV Meppen - FC Hansa Rostock, 1. FC Kaiserslautern - SpVgg Unterhaching, SG Dynamo Dresden - Hallescher FC, FC Ingolstadt 04 - FSV Zwickau, Türkgücü München - KFC Uerdingen

Sonntag, 25.04.2021

  • Ab 12.45 Uhr: 1. FC Magdeburg - VfB Lübeck
  • Ab 13.45 Uhr: SV Wehen Wiesbaden - MSV Duisburg

Montag, 26.04.2021

  • Ab 18.45 Uhr: FC Bayern München II - 1. FC Saarbrücken

Quelle: MagentaSport (ots)

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