Amateure von Kreuzbandrissen besonders gefährdet
Archivmeldung vom 06.11.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAmateurkicker sind häufiger von einem Kreuzbandriss betroffen als Fußballprofis, teilweise ist die Verletzungsquote doppelt so hoch. Das ergibt sich aus einer aktuellen Auswertung des Kreuzbandregisters des deutschen Fußballs der Universität Regensburg, schreibt der "Spiegel".
In dem Register wurden seit 2014 mehr als 1.000 Fälle aus der Bundesliga bis zu regionalen Bezirksligen gesammelt. Laut der Studie zeigt sich auch, dass in den hohen Spielklassen in der Mehrzahl der Fälle Gegner Auslöser der Verletzung sind, in den unteren Ligen reißen die Bänder vor allem ohne Kontakt des Gegners. Ein Risiko ergibt sich aus dem Geschlecht: Frauen seien bis zu siebenmal häufiger betroffen, so der Studienleiter Werner Krutsch.
Laut dem Unfallchirurgen, der auch Mannschaftsarzt des FC Nürnberg ist, zeigen die Daten zudem, dass es im Amateurbereich schlecht um die Prävention bestellt sei. Zwar gebe es spezielle Trainingsmethoden, um solche Verletzungen zu verhindern. Doch es sei nicht einfach, den Trainern diese Kenntnisse zu vermitteln. Zudem fehle bei Spielern häufig die Bereitschaft, sich vor Spielen konsequent und richtig aufzuwärmen. Gerade haben Krutsch und seine Kollegen ungewöhnlich viel zu tun. "Wir sehen etliche Fälle als Folge des Lockdowns", sagt der Mediziner. Viele Spieler seien nach der langen Wettkampfpause nicht fit genug in den Spielbetrieb gegangen, hätten sich überschätzt oder ihren Körper überlastet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur